Mittwoch, 12. September 2007

Eltern...*seufz*

Schulanfang.
Und jedes Jahr der gleiche Terror in den Schreibwarenabteilungen. Dieses Jahr mal zur Abwechslung im Müller.
Neben den schon etwas selbstständigeren Mädels und Jungs, die wissen, was mit den Hieroglyphen auf den Zetteln der Lehrer gemeint ist (Lineatur 28, DIN A 5, ...), sind natürlich auch wieder die besorgten Mütter unterwegs, die ratlos mit einem Zettel in der Hand vor dem Regal stehen und nichts begreifen.
Zum Glück gibt es da die freundlichen und geschulten (wie passend) Ladenmitarbeiter, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und eine Frau nach der anderen glücklich machen.
Nun gibt es aber ganz spezielle Härtefälle, die sich zwar Hilfe holen, aber anscheinend nur, um dann zu zeigen, dass sie für ihr Kind ja nur das Beste vom Besten wollen. Heute so erlebt.
Eine Mutter, die, lauthals mit ihrer Tochter "kommunizierend" (das passt wirklich wie die Faust aufs Auge), in die besagte Abteilung kam, suchte nach einem Farbkasten mit zwölf Farben drin. Keine schwere Sache, da geht man zum Regal, kuckt sich die Dinger an, vergleicht die Preise und entscheidet sich dann für einen.
Nicht so diese Frau.
Nein, sie ließ sich von der Hilfskraft die speziellen Unterschiede der vor ihr liegenden Produkte aufzählen und fragte immer wieder in einem sehr ... wie soll ich sagen...investigativen Ton, ob denn auch "die Farbbrillianz" entsprechend gut sei, denn es "soll nicht das Billigste sein", vielleicht "etwas in Richtung Aquarell-Qualität" (Wieso braucht ein Kind in der geschätzten zweiten Klasse sowas???; Antwort einer Mitarbeiterin die nebendran stand "Hammä nimmä doo!") und "es muss nicht viel Plastik um die Farben sein" - meine Güte, dann klöpple deiner Tochter nen Farbkasten!
Ich hatte sonst nichts zu tun und blieb etwa eine viertel Stunde im Laden, weil ich wissen wollte, für welches Teil sie sich wohl entscheiden würde. Nach 20 Minuten wurde es mir allerdings zu blöd, weil die Dame in jedem Satz mindestens ein Mal ihr Lieblingswort (Farbbrillianz) verwendete und es mir langsam zu den Ohren raushing.
Ich warte ja darauf, dass irgendwer mal den Dienst anbietet, dass man den Zettel mit den Materialien abgibt, an der Kasse wartet und dann sucht ein Student (dann wären die weg von der Straße...) die Sachen zusammen und fertig. Warum kommt da keiner drauf? Klar, die Eltern wollen sich an der Vielfalt laben und entscheiden, ob der Radiergummi fünfzig Cent oder drei Euro kosten soll, aber dann fragt man eben wie bei Mc Donald´s, ob es die billige oder die teure Variante sein soll, also Mini-Preis oder Maxi.
So.

Die Entscheidung, Kinder zu kriegen, scheitert nicht an der Angst vor dem Stress, den diese mit sich bringen, sondern daran, dass man solche Eltern miterlebt...ehrlich. Ich hab mich gefragt, ob ich irgendwann auch mal so verpeilt bin und ein Stoßgebet losgeschickt (ICH, das Heidenkind par excellance) bitte nicht so zu enden.



Erkenntnis des heutigen Tages:
Ich lebe mein Leben, so wie ich es will!
und
Ich schaffe das sehr wohl!
und
Ich muss nur rausgehen, die Welt wartet darauf, von mir erobert zu werden!
und
Ich muss das Leben auf mich zu kommen lassen und meine Mauer um mich herum einreißen!
So.

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