Dieser Gedanke kam mir, als mir der Esel von Winnie Puh einfiel und ich mir klar machte, dass dieser immer traurig und ein Maultier ist.
Weil ich ein musikalischer Mensch bin, brachte ich den Gefühlszustand „traurig“ mit der musikalischen Entsprechung dafür in Verbindung: Moll.
Und so erschuf ich das Molltier!
Es befindet sich ständig in der Grundstimmung des Traurigseins. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht humorvoll auf die Lebewesen in seiner Umgebung einwirken kann! Ein Molltier kann durchaus lustig sein, wenn auch ungewollt. Seine zu realistische Einstellung führt immer wieder zu Bemerkungen, die stark satirisch oder ironisch sind.
Es lebt sein Leben vor sich hin, hängt nicht sonderlich daran, möchte es aber auch nicht unnötig aufs Spiel setzen. Seine Umgebung betrachtet es mit einer gesunden Portion Zynismus und häufig zuerst einmal mit Skepsis. Hat es jedoch Vertrauen gefasst, gibt es den neuen Bestandteil seiner kleinen trüben Welt nicht mehr auf.
Besondere Ansprüche stellt es nicht, ist sozusagen pflegeleicht.
Eine Kleinigkeit macht dem Molltier allerdings ziemliche Probleme: Nähe zu anderen Lebewesen. – Das mag als Widerspruch zur Anhänglichkeit im Absatz zuvor erscheinen, ist es aber nicht. Die Verbindung zu einigen wenigen Vertrauten ist dem Molltier sehr wichtig, wird diese Beziehung allerdings zu nah, zu eng, dann reagiert es wie jedes Fluchttier: es sucht das Weite. Auf die Betroffenen wirkt das oft unhöflich, ist aber keineswegs so gemeint! Das Molltier weiß sich nur nicht anders zu helfen, weil es die Zuneigung (die für andere ganz normal sein mag) nicht verstehen, bzw. nicht ertragen kann.
Sollten Sie also auf ein Molltier treffen und von ihm als vertrauenswürdig erachtet und als Bestandteil seines Lebens auserwählt werden, achten sie darauf, dass sie das Thema „Nähe“ vorsichtig angehen – sonst ist das Molltier weg!
Mittwoch, 10. Dezember 2008
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