Freitag, 29. Juni 2007

Noch´n Gedicht

Ich gebe Antworten, die nicht gefragt sind.
Und stelle Fragen, einer Antwort nicht würdig.
Mein Kopf spricht mit sich selbst
und meine Hand fühlt sich nicht mehr.
Wortlos sitze ich da und schreie.
Stumm brülle ic hdie Welt an, sie möge zusammenbrechen,
aber die Trümmer liegen still.
Zu spät. Die Welt war schneller.



Die Stille wird lauter.
Jeden Tag.
Im Schlaf ist sie stumm.
Im Schlaf?
Der Schlaf ist tot. Es gibt nur noch Bewegung
oder Stillstand,
kein Schlafen, kein Wachen, kein Tag und
kein Nacht.
Nur Stille.

Die Stille wird lauter.

Jeden Tag.




Es scheint überflüssig.
Atmen, Leben, Existieren.
Das Blut pulsiert und dreht sich doch nur im Kreis.
Es kreist in mir und keiner spürt es.
Ich kreise um mich und keiner spürt es.
Es hält mich am Atmen, Leben, Existieren.
Es ist überflüssig.


(Keine Panik. Mir geht´s gut.)

Donnerstag, 28. Juni 2007

Was macht das Blatt da?

Samstag. Samstag Abend, um genau zu sein.
Wie so oft sitze ich alleine vor der Glotze und starre völlig deprimiert auf den Bildschirm, der mir grade eine Doku über einen Typen zeigt, der früher Tänzer war, durch einen Autounfall ein Bein verlor und jetzt wieder tanzt.
Nebenbei gibt´s gefrorene Beeren in Joghurt und tausend glühende Fragen in meinem Schädel, warum mein Leben so läuft, wie es läuft.
Mitten in den schönsten "es ist alles eitel"-Gedanken, zieht ein Blatt unter einem nicht weit entfernten Stuhl meine Aufmerksamkeit auf sich. Erst für ein paar Sekunden.
Dann aber bin ich irritiert, denn das Blatt bewegt sich. Ja. Es ist keine Täuschung. Und als ich genauer hinsehe, bemerke ich, dass es gar kein Blatt ist. Nein.
Es ist eine Maus.
Tatsächlich.
Wie weit muss ich gesunken sein, dass ich meine Abende mit einer Maus vor der Glotze verbringe?
Bei Jungs mag das ja öfter mal vorkommen, aber ... was soll ich mit einer Maus?
Nun ja. Zumindest war ich nicht mehr alleine. Es fühlte sich wirklich besser an, mit "jemandem" da zu hocken und wenigstens im Geiste Gedankenaustausch betreiben zu können.
Allerdings war es der Maus nach etwa einer Minute auch zu blöd und sie verzog sich. Wieder allein.
Diese kleine graubraune Maus war zu ihrer "Familie" gegangen. Ich saß weiterhin allein mit mir auf dem Sofa. Und wenn man gerade dabei ist, sich in die tiefsten Tiefen seiner Psyche zu grübeln, kommt unweigerlich die Frage "Warum ich?" bzw. "Warum ich nicht?".
Warum finde ich mich immer wieder alleine irgendwo?
Warum bin ich nicht jemand, der "unter Leute" geht?
Warum bin ich (anscheinend) zum Single geboren?
Und: Warum wache ich nicht einfach nicht mehr auf?
Weil ich noch nicht alles von Borchert gelesen habe? - Mag sein. Aber der Moment wird auch kommen und was dann? Nächster Autor?
Weil ich eine auto-sadistische/sarkastische Ader habe, und ich nur, um mich selbst immer auf´s Neue zu quälen, am Leben bleiben muss?
Vielleicht, weil immer einer der Jochen ist?
Ja, es ist schon schwierig, mit sich selbst klarzukommen.
Und wie mal jemand richtig gesagt hat: man kann nicht einfach raus gehen und die Tür zu machen; das eigene Ich, dass einem grade dermaßen auf den Zeiger geht, kommt schließlich immer mit. Immer. Egal wohin.
Es ist immer da.
Selbst wenn es einem ausnahmsweise mal gut geht, nur so ein bisschen; das Ich ist wieder da und "zack" gibt man sich selbst eines oben drauf, sodass die Stimmung wieder im Keller ist.
Und irgendwann hat man einfach keine Lust mehr, sich einen Tritt zu geben und sich nicht in dieses Loch fallen zu lassen. Irgendwann hat man genug von allem und am meisten von sich selbst.
Was macht man dann?
Schlafen? - Hilft manchmal. Aber ich kann mich nicht gleich nach dem Aufstehen wieder hinlegen und sagen ", mir geht´s jetzt schlecht. Habt mich gern.".
Wobei ich das gerne mal sagen würde, aber mit anderer Bedeutung beladen.
Habt mich gern = Liebt mich vielleicht auch mal jemand?
Aber womöglich müsste ich damit bei mir selbst anfangen.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Was mach ich, wenn ich mich nicht ausstehen kann?
Vielleicht gibt es deshalb so viele "böse" Menschen. Die können sich alle selbst nicht leiden und lassen ihren Frust dann an anderen aus.
Ist zwar auch keine Erklärung für Selbstmord-Attentäter, aber für so manchen eingebildeten Idioten, der nur damit beschäftigt ist, andere niederzumachen.
Und irgendwann passiert das, was jetzt passiert ist.
Die Gedanken reißen ab und man denkt nichts. Rein gar nichts. Null. Völlige Leere.
Man hört die Stecknadel im eigenen Hirn traurig wiederhallen.

Soweit eine Studentin, die im Moment keinen Plan hat, was sie eigentlich wirklich tun soll, will, kann...
(...um auch mal was Ernstes zu schreiben...)