Freitag, 21. November 2008

Wenn ich könnte, wie ich wollte, dann...

Dinge, die ich ändern würde, wenn ich könnte:

Spielplätze für Erwachsene:
Warum sollen nur Kinder bis zwölf Jahren schaukeln und sich gegenseitig mit Sand bewerfen dürfen? Weshalb sollen nicht auch Erwachsene an einer Seilbahn ihren Spaß haben? Die sogenannten Erwachsenen haben heute so viel Ernsthaftigkeit in ihrem Leben, dass es sich durchaus lohnen würde, auch mal wieder die kindliche Seite etwas zu fördern. Und zwar draußen! Im Winter wie im Sommer!

Gute-Nachrichten-Quote:
Wenn man sich abends die Tagesschau (das Mutterschiff der Nachrichtensendungen) ansieht, bestehen die Informationen zu neunundneunzig, wenn nicht sogar zu hundert Prozent aus Krieg, Tod, Krankheit, Korruption und ähnlichen negativen Themen. Dabei muss es auch etwas Gutes geben, das den Tag über auf der Welt passiert ist. Es muss auch in Deutschland schöne Ereignisse geben. Jeden Tag. Und darüber sollte bitte auch berichtet werden.

Deko-Verbot:
Mit Sicherheit bin ich nicht der einzige Mensch, der sich erst mal leicht geschockt am nächsten Regal festkrallen muss, weil er rechts und links von Weihnachtsmännern und mittlerweile auch -frauen angegrinst wird, obwohl es gerade Mitte Okotber ist. Gleiches Schema nur in einer anderen Jahreszeit gilt für Ostern. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, Ende Januar schon Schokohasen und Fondantkücken bei jedem meiner Spaziergänge durch die Innenstadt um mich herum zu haben. - Noch nie was von Vorfreude gehört? Vier Wochen vor dem eigentlichen Fest, das muss doch reichen!

Wiederholungs-Beschränkung:
Wenn ich am Tag mein Radio alle zwei Stunden einschaltete, hörte ich unter Garantie jedes Mal das gleiche Lied. WARUM? Es gibt so viele gute und (weil das im Radio anscheinend so sein muss) gefällige Titel, die nicht gespielt werden. Aber dafür fünfzehn, wenn es hoch kommt zwanzig Titel, die locker mal ein halbes Jahr reichen. Meine Bitte wäre, dass man ein und das selbe Lied in einer Woche nicht häufiger als drei Mal spielt.

Entschleunigung des Alltags:
Mir geht es grundsätzlich gegen den Strich, dass heute alles immer sofort und unglaublich schnell funktionieren oder ablaufen muss. Es ist kein Wunder, dass die Zahl derer, die an ihrem alltäglichen Stress scheitern und wirklich krank werden, ständig steigt. Alles geht per Express, über Nacht-Lieferungen, jeder muss eine e-Mail-Adresse besitzen, immer und überall auf das Internet zugreifen können, um so schnell wie möglich die gewünschten Informationen zu bekommen. An der Kasse kann es vielen nicht schnell genug gehen und vom Straßenverkehr möchte ich gar nicht erst anfangen. Selbst im Bildungswesen ist man dem Schnelligkeitswahn verfallen: nach acht Jahren soll man sein Abitur bestehen, um dann an der Universität einen Bachelor-Studiengang zu belegen, der dann nach drei Jahren abgeschlossen wird, damit man so schnell wie möglich als Arbeitnehmer zur Verfügung steht. - Denjenigen, die diesen Weg gehen müssen, tut man damit sicher keinen Gefallen und den Lehrenden ebensowenig. Also: macht doch bitte mal langsamer!

Fernsehfreie Zeit:
Es gab tatsächlich Generationen vor uns, die jahrzehntelang überlebt haben, ohne nachts um zwei von fünfzigjährigen blonden Frauen den Befehl entgegen zu nehmen, sie doch gefälligst anzurufen. Und zwar sofort! Sie haben gut gelebt, auch ohne idiotische Ratespielchen, die von einem fünfundzwanzigjährigen Zellhaufen in wenig Stoff moderiert wurden. Mal ehrlich: wer braucht das wirklich? Es reichte, wenn man um null Uhr noch mal Nachrichten (s.o.) sehen kann und dann das Testbild eingeblendet wird, das im Grunde in sich intelligenter ist, als die eben beschriebenen Moderatorenversuche. Um sechs Uhr morgens kann es dann gerne weitergehen.

Weitere Ideen werden folgen, ich muss mich nur eben mal beruhigen.