Freitag, 8.30 Uhr.
Der Französisch-Kurs beginnt mit den üblichen kleinen Sätzen, die wir alle ganz stolz und wahrscheinlich mehr oder weniger stümperhaft aussprechen:
Je m'appelle... Je suis allemande. Je etudé l'histoire...Comment allez vu? - Bien, merci.
Aber die heutige Stunde soll noch eine kleine Überraschung für mich bringen.
Eigentlich läuft alles ganz normal, bis eine geschätze viertel Stunde vor Schluss die Erklärung kommt, dass Substantive, die auf -el(l) enden, wenn sie im Singular stehen, im Plural auf -eaux enden.
Es folgten ein paar Beispiele und die Frage, ob wir auch derartige Wortpaare aus dem Französischen kennen.
Und was fällt mir ein?
Bordell - Bordeaux
Ich muss zugeben, dass ich mich ganz schön zusammen reißen musste, um mich nicht zu melden und diesen (wie ich finde) megamäßigen Kracher dem Rest des Kurses mitzuteilen.
Innerlich habe ich mich so dermaßen beömmelt, dass es schon nicht mehr feierlich war.
Zudem muss man wissen, dass unsere Dozentin am Beginn der Stunde mit stolzgeschwällter Brust verkündete, dass sie aus Bordeaux kommt, eine "echte bordelaise" (O-Ton!) ist.
Es war also ein traumhafter Start in den Tag!
Allerdings mache ich mir nun Gedanken, ob in meinem Hirn ein paar Synapsen falsch geschaltet sind. Schließlich fällt es mir alles andere als schwer, zweideutige Verknüpfungen mit scheinbar alltäglichen Begriffen zu finden.
Was würde Freud dazu sagen?
Freitag, 9. November 2007
Dienstag, 6. November 2007
Linguistik-Filmchen
Wie geil ist das denn?
Heute ist anscheinend ein außergewöhnlicher Tag.
Dienstag, 7.39 Uhr. Ich blinzle auf meinen Wecker und bin der Meinung, dass es nun doch langsam Zeit ist, aufzustehen, schließlich beginnt um 8.15 Uhr der Grundkurs.
Ich schaffe es tatsächlich rechtzeitig und habe vorher sogar noch die Möglichkeit, etwas zu frühstücken. Sehr ungewöhnlich.
Was auch neu ist: Ich fühle mich einigermaßen wach und muss nicht darum kämpfen, wach zu bleiben.
Dazu kommt, dass es ziemlich interessant ist, was die gute Frau da erzählt. Und vor allem lustig!
Beispiel:
Sie sagt sinngemäß, dass die Spur eines Tieres im Schnee ja nicht das komplette Tier abbildet - und schon bin ich kurz davor, vor Lachen zu platzen, weil ich vor meinem inneren Auge plötzlich Rehe, Füchse und Braunbären sehe, die nicht auf ihren Pfoten bzw. Hufen unterwegs sind, sondern die immer wieder von einer Seite auf die andere klappen und sich so fortbewegen. Ein herrliches Bild! Und das morgens um neun.
Dann geh ich in den Computerraum und lese im Studivz ein paar nette Mails von Leuten, die sich bei mir bedanken, weil ich ihnen gestern noch schnell ne Nachricht geschickt habe, dass die Übung ausfällt. - Schön.
Jetzt muss ich nur noch das Proseminar Claudius & Nero überstehen, denn mein Hirn scheint heute Nacht eine kleine Party gefeiert zu haben. Leider ohne mich. Dem entsprechend fühlt sich mein Kopf an. Aber das wird schon wieder werden.
Schließlich gibt es zum Abschluss des Tages wieder unser WG-Essen, bei dem wir gemeinsam im Wohnzimmer hocken, über CSI Miami ablästern und danach andächtig Dr. House lauschen. Eigentlich kann ich wirklich nicht meckern.
Guuut, ich habe noch immer kein Thema für die PS-Arbeit in NDL und meine PS-Arbeit in Alter Geschichte will auch nicht so recht voran gehen, aber das klappt auch irgendwann und dann sieht die Welt wieder besser aus.
Jetzt werd ich noch mal kurz bei youtube.com vorbei schauen und mich dann auf den Weg in die Kochstraße machen.
Mittagessen fällt aus.
Heute ist anscheinend ein außergewöhnlicher Tag.
Dienstag, 7.39 Uhr. Ich blinzle auf meinen Wecker und bin der Meinung, dass es nun doch langsam Zeit ist, aufzustehen, schließlich beginnt um 8.15 Uhr der Grundkurs.
Ich schaffe es tatsächlich rechtzeitig und habe vorher sogar noch die Möglichkeit, etwas zu frühstücken. Sehr ungewöhnlich.
Was auch neu ist: Ich fühle mich einigermaßen wach und muss nicht darum kämpfen, wach zu bleiben.
Dazu kommt, dass es ziemlich interessant ist, was die gute Frau da erzählt. Und vor allem lustig!
Beispiel:
Sie sagt sinngemäß, dass die Spur eines Tieres im Schnee ja nicht das komplette Tier abbildet - und schon bin ich kurz davor, vor Lachen zu platzen, weil ich vor meinem inneren Auge plötzlich Rehe, Füchse und Braunbären sehe, die nicht auf ihren Pfoten bzw. Hufen unterwegs sind, sondern die immer wieder von einer Seite auf die andere klappen und sich so fortbewegen. Ein herrliches Bild! Und das morgens um neun.
Dann geh ich in den Computerraum und lese im Studivz ein paar nette Mails von Leuten, die sich bei mir bedanken, weil ich ihnen gestern noch schnell ne Nachricht geschickt habe, dass die Übung ausfällt. - Schön.
Jetzt muss ich nur noch das Proseminar Claudius & Nero überstehen, denn mein Hirn scheint heute Nacht eine kleine Party gefeiert zu haben. Leider ohne mich. Dem entsprechend fühlt sich mein Kopf an. Aber das wird schon wieder werden.
Schließlich gibt es zum Abschluss des Tages wieder unser WG-Essen, bei dem wir gemeinsam im Wohnzimmer hocken, über CSI Miami ablästern und danach andächtig Dr. House lauschen. Eigentlich kann ich wirklich nicht meckern.
Guuut, ich habe noch immer kein Thema für die PS-Arbeit in NDL und meine PS-Arbeit in Alter Geschichte will auch nicht so recht voran gehen, aber das klappt auch irgendwann und dann sieht die Welt wieder besser aus.
Jetzt werd ich noch mal kurz bei youtube.com vorbei schauen und mich dann auf den Weg in die Kochstraße machen.
Mittagessen fällt aus.
Erkenntnis des (bisherigen) Tages: Unsere Welt ist voller Zeichen!
Montag, 5. November 2007
Wie ich die Wirtschaft ankurbele
Man sagt ja, dass man manche Dinge erst zu schätzen weiß, wenn man sie nicht mehr hat oder man sie nach langer Zeit wieder hat.
Bei einer Sache allerdings, kann ich nicht sagen, dass ich mich freue, dass es wieder so weit ist.
Schnupfen.
An meinen letzten kann ich mich gar nicht erinnern, ist also schon etwas länger her. Aber jetzt hat er mich wieder erwischt und ich bin kein bisschen amused. Denn wer freut sich schon, wenn er nachts immer wieder aufwacht, weil die Gefahr zu ersticken einen aus dem Schlaf reißt. Oder wenn man das Gefühl hat, dass der Kopf in einem Schraubstock klemmt und irgendwer ständig daran dreht. Nein, das ist wirklich nichts Angenehmes.
Andererseits kann ich mir jetzt ein Schild umhängen mit der Aufschrift: Konjunkturspritze. Denn in den letzten zweieinhalb Tagen habe ich so viele Taschentücher verbraucht, wie im ganzen letzten halben Jahr nicht. Wenn also die „Faceletto“-Industrie einen unerwarteten boom erlebt, dann liegt das an mir und meiner Marathon laufenden Nase.
Wirtschaftlich gesehen sind wir ein echtes Dreamteam.
Ein Nachteil ist allerdings nicht zu verleugnen: mein Geschmackssinn hat sich verabschiedet. Mir würden im Moment wahrscheinlich auch Dinge schmecken, um die ich sonst einen großen Bogen mache. Für einen Genießer wie mich ist das natürlich eine nicht gerade eine schöne Situation.
Aber was will man machen.
Mit Medikamenten geh ich jedenfalls nicht dagegen vor. Mir hat der Versuch mit dem Kindernasenspray schon gereicht. Ich dachte wirklich, dass es mir die Nase wegätzt. Glücklicherweise war dem nicht so.
Es gibt immer wieder Momente, die mich kurz innehalten lassen.
Als ich vorhin in der Mittelaltervorlesung saß und kurz vorm Verzweifeln war, ob der Sprechgeschwindigkeit des Dozenten, fing mein Handy an zu vibrieren.
Ein Anruf einer Person mit mir und meinem Handy unbekannter Nummer. Ich drückte auf „besetzt“ und wartete bis zur Pause. Da las ich dann, dass meine Mailbox eine Nachricht für mich bereithält. Ich rufe also an und warte voller Spannung.
Es ist mein Dozent der Kelten-Übung. Er hat nur angerufen, um mir zu sagen, dass die Übung heute Abend nicht stattfindet. Er hofft, dass es, weil so kurzfristig, noch nicht zu spät ist und ich die Mitteilung rechtzeitig bekomme.
Wow.
Ich war einen Moment lang ziemlich baff. Danach fand ich es einfach nur noch unglaublich nett von ihm, dass er seinen Leuten so gut es geht Bescheid gibt, wenn eine Sitzung mal ausfällt.
Es gibt also doch noch nette Menschen.
Nicht, dass ich noch keine kennen gelernt hätte, aber die lassen sich an zwei Händen abzählen, sind damit eher rar.
Was mache ich nun mit dem angebrochenen Abend?
Gut, ich habe einer Mitbewohnerin versprochen, mit ihr die Horror-Serie zu kucken. Das steht fest.
Und vorher?
Vielleicht werde ich das Theaterstück lesen, dass als Hausaufgabe für diese Woche auf dem Plan steht. Catharina von Georgien. Gryphius. Mal sehen, ob es da auch so tolle „Zeichen“ gibt, die man stundenlang zerreden kann, wie zuletzt bei Aristophanes und dem Mantel und der brennenden Denkerbude des Sokrates…
Ich bin gespannt. (Das war eine ironisch gemeinte Äußerung! Meine Spannung ist vergleichbar mit der Vorfreude auf eine Wurzelbehandlung oder eine Mathematikabfrage an der Tafel…)
Wahrscheinlich werde ich doch wieder der Musik frönen. Schließlich muss ich die Gelegenheit nutzen, dass meine Stimme wegen des Schnupfens angenehmer als sonst klingt. Warum kann das nicht so bleiben und der Schnupfen verschwinden? – Nun ja, man kann nicht alles haben…
Eventuell lese ich noch in der Nero-Biografie weiter, die wirklich amüsante Details über den Kaiser eröffnet. Zum Beispiel ist ja vielen bekannt, dass er den schönen Künsten und damit auch der Schauspielerei zugeneigt war. Den ersten Kracher brachte er, als er bei seinem ersten Auftritt was spielte? – Genau, eine Frau. Bei weiteren Auftritten folgten eine in den Wehen liegende Schwangere, der rasende Herkules, den er so überzeugend gespielt haben soll, dass ein Mann seiner Leibgarde ihm zu Hilfe eilen wollte, als man den Herkules in Ketten legte, weil er dachte, es sei ein Angriff auf den Kaiser, und den Vogel schoss er ab, als er Orestes den Muttermörder zum Besten gab. Wie passend.
Ja, er war wirklich ein wenig geltungssüchtig.
Wobei ich mir sicher bin, dass es auch heute noch für ziemliche Unruhen sorgen würde, wenn Frau Merkel auf einmal im Münchner Staatstheater als einer der Physiker Dürrenmatts auftreten würde. Nicht auszudenken…
(…aber lustig vorzustellen..)
Bei einer Sache allerdings, kann ich nicht sagen, dass ich mich freue, dass es wieder so weit ist.
Schnupfen.
An meinen letzten kann ich mich gar nicht erinnern, ist also schon etwas länger her. Aber jetzt hat er mich wieder erwischt und ich bin kein bisschen amused. Denn wer freut sich schon, wenn er nachts immer wieder aufwacht, weil die Gefahr zu ersticken einen aus dem Schlaf reißt. Oder wenn man das Gefühl hat, dass der Kopf in einem Schraubstock klemmt und irgendwer ständig daran dreht. Nein, das ist wirklich nichts Angenehmes.
Andererseits kann ich mir jetzt ein Schild umhängen mit der Aufschrift: Konjunkturspritze. Denn in den letzten zweieinhalb Tagen habe ich so viele Taschentücher verbraucht, wie im ganzen letzten halben Jahr nicht. Wenn also die „Faceletto“-Industrie einen unerwarteten boom erlebt, dann liegt das an mir und meiner Marathon laufenden Nase.
Wirtschaftlich gesehen sind wir ein echtes Dreamteam.
Ein Nachteil ist allerdings nicht zu verleugnen: mein Geschmackssinn hat sich verabschiedet. Mir würden im Moment wahrscheinlich auch Dinge schmecken, um die ich sonst einen großen Bogen mache. Für einen Genießer wie mich ist das natürlich eine nicht gerade eine schöne Situation.
Aber was will man machen.
Mit Medikamenten geh ich jedenfalls nicht dagegen vor. Mir hat der Versuch mit dem Kindernasenspray schon gereicht. Ich dachte wirklich, dass es mir die Nase wegätzt. Glücklicherweise war dem nicht so.
Es gibt immer wieder Momente, die mich kurz innehalten lassen.
Als ich vorhin in der Mittelaltervorlesung saß und kurz vorm Verzweifeln war, ob der Sprechgeschwindigkeit des Dozenten, fing mein Handy an zu vibrieren.
Ein Anruf einer Person mit mir und meinem Handy unbekannter Nummer. Ich drückte auf „besetzt“ und wartete bis zur Pause. Da las ich dann, dass meine Mailbox eine Nachricht für mich bereithält. Ich rufe also an und warte voller Spannung.
Es ist mein Dozent der Kelten-Übung. Er hat nur angerufen, um mir zu sagen, dass die Übung heute Abend nicht stattfindet. Er hofft, dass es, weil so kurzfristig, noch nicht zu spät ist und ich die Mitteilung rechtzeitig bekomme.
Wow.
Ich war einen Moment lang ziemlich baff. Danach fand ich es einfach nur noch unglaublich nett von ihm, dass er seinen Leuten so gut es geht Bescheid gibt, wenn eine Sitzung mal ausfällt.
Es gibt also doch noch nette Menschen.
Nicht, dass ich noch keine kennen gelernt hätte, aber die lassen sich an zwei Händen abzählen, sind damit eher rar.
Was mache ich nun mit dem angebrochenen Abend?
Gut, ich habe einer Mitbewohnerin versprochen, mit ihr die Horror-Serie zu kucken. Das steht fest.
Und vorher?
Vielleicht werde ich das Theaterstück lesen, dass als Hausaufgabe für diese Woche auf dem Plan steht. Catharina von Georgien. Gryphius. Mal sehen, ob es da auch so tolle „Zeichen“ gibt, die man stundenlang zerreden kann, wie zuletzt bei Aristophanes und dem Mantel und der brennenden Denkerbude des Sokrates…
Ich bin gespannt. (Das war eine ironisch gemeinte Äußerung! Meine Spannung ist vergleichbar mit der Vorfreude auf eine Wurzelbehandlung oder eine Mathematikabfrage an der Tafel…)
Wahrscheinlich werde ich doch wieder der Musik frönen. Schließlich muss ich die Gelegenheit nutzen, dass meine Stimme wegen des Schnupfens angenehmer als sonst klingt. Warum kann das nicht so bleiben und der Schnupfen verschwinden? – Nun ja, man kann nicht alles haben…
Eventuell lese ich noch in der Nero-Biografie weiter, die wirklich amüsante Details über den Kaiser eröffnet. Zum Beispiel ist ja vielen bekannt, dass er den schönen Künsten und damit auch der Schauspielerei zugeneigt war. Den ersten Kracher brachte er, als er bei seinem ersten Auftritt was spielte? – Genau, eine Frau. Bei weiteren Auftritten folgten eine in den Wehen liegende Schwangere, der rasende Herkules, den er so überzeugend gespielt haben soll, dass ein Mann seiner Leibgarde ihm zu Hilfe eilen wollte, als man den Herkules in Ketten legte, weil er dachte, es sei ein Angriff auf den Kaiser, und den Vogel schoss er ab, als er Orestes den Muttermörder zum Besten gab. Wie passend.
Ja, er war wirklich ein wenig geltungssüchtig.
Wobei ich mir sicher bin, dass es auch heute noch für ziemliche Unruhen sorgen würde, wenn Frau Merkel auf einmal im Münchner Staatstheater als einer der Physiker Dürrenmatts auftreten würde. Nicht auszudenken…
(…aber lustig vorzustellen..)
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