Die Badeanzugstory.
Voller Tatendrang und mit dem Vorsatz nicht in Panik zu verfallen begebe ich mich also in die Sportabteilung. - Neuland. Und dort in die Ecke mit den Bademoden. - Ein neuer Planet!
Zuerst kreiste ich, wie ein Aasgeier über seiner Beute, zwei drei Runden um den Ständer mit den Badeanzügen.
Bei meiner Kleidergröße lohnt es sich nicht, um das ganze mal abzukürzen, sich an den vielen tollen Modellen von Esprit oder sonstigen Großen Marken zu orientieren. Nein. Man geht nach Größe, statt nach Modell. Wo könnte ich grobgeschätzt reinpassen und was sieht davon nicht unbedingt nach Großmutters bestem Stück aus? - Das war also die Frage.
Und die Antwort kam prompt: Es gab etwa 100 verschiedene Teile in der wahrscheinlich passenden Größe, von diesen 100 aber, waren 50% mit Glitzer, Blumen- oder Leopardenmuster, was so gar nicht mein Ding ist. Dann gab es noch pinke Dinger (wer kommt auf die hirnrissige Idee, dass dicke Menschen in Pink!!!! gut aussehen?
Nachdem ich von den übriggebliebenen 4 Modellen zwei in die engere Auswahl gefasst hatte, machte ich mich mit hochrotem Kopf (so fühlte ich mich jedenfalls) auf die Suche nach einer Kabine. In Gedanken der Ansicht, dass jeder, der mir auf dem Weg dorthin begegnet, sich innerlich kaputtlacht, bei der Vorstellung, dass ich in so ein Teil reinpassen soll.
Nachdem ich etwa drei mal im Kreis gelaufen war, hatte ich die Umkleiden gefunden und war am Probieren, natürlich erst zum Spiegel kuckend, als das Schlimmste vorbei war...dachte ich. Dann sah ich das Unfassbare: In diesem Modell, waren Bauch und Oberweite zu EINEM geworden: Ich war Helmut Kohl.
Geschockt und schon leicht zitternd probierte ich das andere Modell, das auch eigentlich passte. Bis auf - die Oberweite. Diesmal waren Bauch und ebendieselbe zwar getrennt, aber letztere hing ungefähr an den Ohren .
Also raus aus dem Zeug.
Schnell noch ne Nummer kleiner geholt und nochmal probiert. Joa...passt eigentlich. Doch. Wenn man die Augen zu hat, siehts gut aus. Blau. - Dunkelblau. - Blauwal. - egal...
Ab zur Kasse!
Dort angekommen und immer noch peinlich berührt von dem, was mir in der Kabine wiederfahren war, stellte ich mich natürlich an der falschen Seite der Kasse an, nämlich am forderen Ende der Schlange. Missverständnisse waren vorprogramiert und während sich die Kundin vor mir und die Kassiererin noch darüber belustigten, wie man sich denn so anstellen konnte (im Wortsinn), zahlte ich und ging nun wirklich mit roten Ohren aus dem Laden. Immer noch mit der Annahme, dass jeder Mensch in diesem bekloppten Kaufhaus mitbekommen hat, was mir passiert ist.
Mein Mut und die verhältnismäßig gute Stimmung, die ich bei Betreten des Ladens hatte, waren wie weggeblasen und das Teil blieb bis zum ersten Einsatz schön brav in seiner Tüte.
Eines ist klar:
so schnell mach ich das nicht wieder! Wenn ich mir nicht blöd dabei vorkommen würde, würde ich persönlich ja in Shorts und T-shirt schwimmen gehen. Aber diese bescheuerten Konventionen und ungeschriebenen Gesetze (Tautologie?!).
Bis die Tage,
Moby Dick!
Mittwoch, 13. Juni 2007
Sonntag, 10. Juni 2007
Lachen oder weinen?
Was tut man, wenn man etwas an seiner Lebenseinstellung verändern will? - Genau: Dinge, die man sonst niemals tun würde oder die man schon sehr lange nicht mehr getan hat.
Was mach also ich? - Ja, es gibt viele Dinge, die ich seit langer Zeit nicht mehr getan habe, aber wovor drücke ich mich am meisten? - JA: Vorm Freibad!
Und genau da war ich am Freitag!
Tatsächlich!
Ich habe mich überwunden, mir einen Badeanzug gekauft (was eine Story für sich ist...) und bin nach der Vorlesung, etwa dreiviertel sechs, mit dem Rad ins Röthelheimbad gefahren. Wie ein Roboter habe ich mir dann an der Kasse ein Ticket gekauft und mir im Kopf schon die besten Strategien überlegt, wie ich möglichst kurz an Land nur in Badeanzug zu sehen wäre.
Nachdem ich mich also umgezogen und meinen Kram weggesperrt hatte, suchte ich mit geschultem "ich will nicht, dass mich jemand SO sieht"-Blick einen Platz möglichst nah am Becken.
(Außerdem hätten es dann die Leute von Greenpeace mit ihrer "Schiebt den Wal zurück ins Meer"-Aktion auch nicht so schwer.)
Und dann hieß es: Auf ins Abenteuer Freibad!
Der Weg von meinem Platz zum Becken war nicht sonderlich lang, aber um mich zu verteidigen: er war auch nicht der Kürzeste.
Endlich im Wasser begann ich mein Vorhaben "Beschleunige die Diät durch Sport!" und schwamm los.
Nach der ersten Bahn war ich einer Herzattacke mehr als nah, aber nach der zweiten hatte sich mein Körper dann doch von "Siebenschläfer" zumindest auf "Schnecke" umgestellt.
Nach etwa viereinhalb Bahnen, kam Wind auf und der Himmel bewölkte sich. Kurze Zeit später donnerte es auch noch und die Gäste wurden gebeten, das Becken zu verlassen.
Super.
Da schafft man es ein Mal, sich zu überwinden und dann sowas!
Zu meiner Überraschung war ich sogar sauer, dass ich wieder gehen musste, denn gerade hatte es angefangen Spaß zu machen.
Aber: Ich war endlich mal wieder ein kleines bisschen stolz auf mich, weil ich das bisher unglaubliche geschafft hatte.
Ich fuhr nach Hause und dort wartete die zweite Überraschung des Tages auf mich.
Ich hatte mir grade in der Küche einen Schluck Milch gegönnt und war wieder am gehen, als ein Mitbewohner die Tür des Wohnzimmers öffnete und meinte, er habe versucht mir heute vorm KH zu winken, ich hätte ihn aber nicht gesehen. -
Ich war baff. Aber richtig.
Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Mir winkt jemand freiwillig?!? Häää?
Wir käsperten dann noch ein wenig von wegen "nächstes Mal bitte mit Schildern und Leuchtreklame!" und als ich später mit ihm vor der Glotze saß und er telefonierte, wurde ich sogar der Person am anderen Ende der Leitung vorgestellt. Komisch sowas...ehrlich...
Jetzt heißt es allerdings wieder Lernen. In etwa vier Wochen ist die erste Klausur (Mediävistik) und ich habe null Peilung was Grammatik und Syntax und bla angeht...Ich bin jetzt schon der Ansicht, dass ich keine der anstehenden Klausuren bestehe. Wie immer...
bis die Tage!
Was mach also ich? - Ja, es gibt viele Dinge, die ich seit langer Zeit nicht mehr getan habe, aber wovor drücke ich mich am meisten? - JA: Vorm Freibad!
Und genau da war ich am Freitag!
Tatsächlich!
Ich habe mich überwunden, mir einen Badeanzug gekauft (was eine Story für sich ist...) und bin nach der Vorlesung, etwa dreiviertel sechs, mit dem Rad ins Röthelheimbad gefahren. Wie ein Roboter habe ich mir dann an der Kasse ein Ticket gekauft und mir im Kopf schon die besten Strategien überlegt, wie ich möglichst kurz an Land nur in Badeanzug zu sehen wäre.
Nachdem ich mich also umgezogen und meinen Kram weggesperrt hatte, suchte ich mit geschultem "ich will nicht, dass mich jemand SO sieht"-Blick einen Platz möglichst nah am Becken.
(Außerdem hätten es dann die Leute von Greenpeace mit ihrer "Schiebt den Wal zurück ins Meer"-Aktion auch nicht so schwer.)
Und dann hieß es: Auf ins Abenteuer Freibad!
Der Weg von meinem Platz zum Becken war nicht sonderlich lang, aber um mich zu verteidigen: er war auch nicht der Kürzeste.
Endlich im Wasser begann ich mein Vorhaben "Beschleunige die Diät durch Sport!" und schwamm los.
Nach der ersten Bahn war ich einer Herzattacke mehr als nah, aber nach der zweiten hatte sich mein Körper dann doch von "Siebenschläfer" zumindest auf "Schnecke" umgestellt.
Nach etwa viereinhalb Bahnen, kam Wind auf und der Himmel bewölkte sich. Kurze Zeit später donnerte es auch noch und die Gäste wurden gebeten, das Becken zu verlassen.
Super.
Da schafft man es ein Mal, sich zu überwinden und dann sowas!
Zu meiner Überraschung war ich sogar sauer, dass ich wieder gehen musste, denn gerade hatte es angefangen Spaß zu machen.
Aber: Ich war endlich mal wieder ein kleines bisschen stolz auf mich, weil ich das bisher unglaubliche geschafft hatte.
Ich fuhr nach Hause und dort wartete die zweite Überraschung des Tages auf mich.
Ich hatte mir grade in der Küche einen Schluck Milch gegönnt und war wieder am gehen, als ein Mitbewohner die Tür des Wohnzimmers öffnete und meinte, er habe versucht mir heute vorm KH zu winken, ich hätte ihn aber nicht gesehen. -
Ich war baff. Aber richtig.
Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Mir winkt jemand freiwillig?!? Häää?
Wir käsperten dann noch ein wenig von wegen "nächstes Mal bitte mit Schildern und Leuchtreklame!" und als ich später mit ihm vor der Glotze saß und er telefonierte, wurde ich sogar der Person am anderen Ende der Leitung vorgestellt. Komisch sowas...ehrlich...
Jetzt heißt es allerdings wieder Lernen. In etwa vier Wochen ist die erste Klausur (Mediävistik) und ich habe null Peilung was Grammatik und Syntax und bla angeht...Ich bin jetzt schon der Ansicht, dass ich keine der anstehenden Klausuren bestehe. Wie immer...
bis die Tage!
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