Und wieder habe ich eine Kategorie Mensch entdeckt, zu der ich niemals gehören möchte.
In Gaustadt findet ja derzeit die alljährliche "Kerwa", also Kirchweih, statt. Das hat mit der Sache an sich eigentlich nichts zu tun und ich hätte diese Frau auch sonst wo treffen können, aber sie begegnete mir, vielmehr meiner Mutter, eben dort. Heute.
Die beiden Frauen unterhielten sich über eine dritte Person. Deren Familie hat mit der Familie der mir bis dahin unbekannten Frau seit Jahren eine Art Fehde. Diese Frau ist sozusagen mit der Abneigung der dritten Person gegenüber aufgewachsen.
Diese dritte Person hat eine Krankheit die man durchaus als Schizophrenie bezeichnen könnte, eher noch eine Persönlichkeitsstörung. Sie hat ziemlich harte Schicksalsschläge hinnehmen müssen, hat diese aber immer geschluckt und nie den Mund auf gemacht. Vor ein paar Jahren war das Fass eben voll und aus einer temporär niedergeschlagenen Stimmung heraus brach eben alles über ihr zusammen und der Vulkan in ihr brach aus. Sie wurde laut, war leider auch in Bierlaune und es schaukelte sich hoch, bis es soweit war, dass sie mit der weißen Jacke abgeholt werden musste. Es dauerte eine Weile, dann ging es ihr wieder besser und dieser Zustand hielt einige Jahre an. Vor etwa acht oder neun Monaten kam es wieder zu einem Ausbruch, allerdings weniger stark und mit weitaus geringerem Aufsehen als zuvor. Sie kam wieder in die Klinik und im Moment ist sie wieder stabil und versucht (erfreulicherweise relativ erfolgreich) Fuß zu fassen. Eigentlich eine traurige Geschichte, wenn man die Hintergründe kennt, die zum Ausbruch dieser Krankheit (denn nichts anderes als das ist es) geführt haben, kennt.
Aber eben nur eigentlich.
Denn die oben genannte Frau sieht nicht ein, dass es "nur" eine Krankheit ist. Sie versucht erst gar nicht zu verstehen, dass es keine Bosheit ist, die zu solchen Ausschreitungen führt, dass es im Grunde nicht gegen sie persönlich ist, sondern in einem größeren Zusammenhang gesehen werden muss.
Sie aber hat die dritte Person abgestempelt. Der schlimmere der beiden Vorfälle hat für sie nur das bestätigt, was sie von ihrer Familie über die dritte Person und deren Angehörige vermittelt bekommen hat. Sie ist schlicht und einfach verrückt, hat "einen an der Waffel" und was vor ein paar Jahren war, das wird ihr noch heute vorgehalten.
Sie bekommt gar keine Chance zu beweisen, dass es im Laufe der Zeit einige Veränderungen (durchaus zum Positiven) gegeben hat. Ihr wird nicht mal die Möglichkeit eingeräumt zu zeigen, dass sie den Willen hat, an ihrer Lage etwas zu ändern. Sie wurde ein Mal in eine Schublade gesteckt und aus der wird sie nie wieder raus kommen. Sie wird für immer die "Bekloppte" bleiben, die "Säuferin mit dem Sprung in der Schüssel". Das perfekte Objekt um dem Drang des Gaffens nachzugeben, wie ein körperlich missgebildeter Mensch oder ein wildes Tier, das im Käfig sitzt und begierig von allen Seiten angestarrt wird, während es zu Grunde geht, weil niemand den Mut hat, auf es zu zu gehen und zu integrieren. Es herrscht einfach pure Sensationsgeilheit vor. Wann tickt sie das nächste Mal aus? Wann kann ich das nächste Mal zusehen, wie verzweifelt jemand versucht nach Hilfe zu rufen, weil er nicht mehr weiter weiß?
Und wenn man schon dazu nicht bereit ist zu helfen (weil man vielleicht tatsächlich nicht dazu in der Lage ist), dann sollte man wenigstens den Anstand haben, nicht hinterrücks alte Geschichten wieder aufzuwärmen, die längst vergangen sind, denn mit der Verbreitung solcher Dinge wird der Weg zur Normalität auch wieder verbaut, denn wenn Frau X das sagt, wird es schon stimmen und "wir haben´s ja schon immer gewusst" und flugs verbreitet sich das alles wie bei Stille Post weiter und im Nu ist man isoliert.
Heute dachte ich mir, dass ich bitte niemals so sein möchte. Ich möchte nicht voll von Vorurteilen durch die Welt gehen und mir damit die Gelegenheit verbauen, eventuell einen ganz besonderen Menschen kennen zu lernen. Ich möchte nicht jemandem das Leben noch schwerer machen, als es für ihn sowieso schon ist, aus welchen Gründen auch immer.
Und sollte mich jemand dabei ertappen, dass ich Anzeichen eines solchen Verhaltens an den Tag lege: Haltet mich auf!
Samstag, 6. Oktober 2007
Donnerstag, 4. Oktober 2007
Ne, watt is datt schön!
Ich habe etwas Neues für mich entdeckt.
Eine neue Humorquelle, die tag und nacht den Zugriff erlaubt.
Besonders neu ist es ja nicht, aber für mich sehr wohl.
You tube.
Was man da alles findet, ist wirklich zum wegwerfen (das kann man jetzt verstehen, wie man will).
Was mich jedoch besonders freut, ist die Tatsache, dass man auch Kabarett-Aufzeichnungen kucken kann.
Dr. von Hirschhausen ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Oder ganz aktuell: die Missfits. - Ja, ich weiß, die gibt es eigentlich gar nicht mehr, die haben sich aufgelöst und machen jetzt jede ihr eigenes Ding. Aber auf you tube habe ich eine Szene gefunden, die mich wieder ein bisschen mit dem Lehrerberuf versöhnt hat.
Ich pack hier einfach mal den Link rein.
Anklicken und genießen. Man erkennt da doch die ein oder andere Ähnlichkeit wieder...
Viel Spaß!
http://www.youtube.com/watch?v=5VZBeALYxs8
Eine neue Humorquelle, die tag und nacht den Zugriff erlaubt.
Besonders neu ist es ja nicht, aber für mich sehr wohl.
You tube.
Was man da alles findet, ist wirklich zum wegwerfen (das kann man jetzt verstehen, wie man will).
Was mich jedoch besonders freut, ist die Tatsache, dass man auch Kabarett-Aufzeichnungen kucken kann.
Dr. von Hirschhausen ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Oder ganz aktuell: die Missfits. - Ja, ich weiß, die gibt es eigentlich gar nicht mehr, die haben sich aufgelöst und machen jetzt jede ihr eigenes Ding. Aber auf you tube habe ich eine Szene gefunden, die mich wieder ein bisschen mit dem Lehrerberuf versöhnt hat.
Ich pack hier einfach mal den Link rein.
Anklicken und genießen. Man erkennt da doch die ein oder andere Ähnlichkeit wieder...
Viel Spaß!
http://www.youtube.com/watch?v=5VZBeALYxs8
Montag, 1. Oktober 2007
Hä? und Boa nee ey!
Wie schaffen es Schriftsteller, ein sechshundert Seiten dickes Buch zu schreiben? Oder meinetwegen nur zweihundert Seiten. Wie geht sowas? Wo kommen die ganzen Ideen her? Wie behalten die den Überblick über das, was sie schon geschrieben haben und das, was sie noch schreiben wollen?
Wenn ich eine Idee zu einem Text habe, reicht es grad mal für eine, maximal zwei Seiten. Mehr nicht. Dann gehen mir die Worte aus. Das, was ich erzählen wollte, habe ich gesagt und fertig. Aber leider sieht die Geschichte in meinem Kopf ganz anders aus, als auf dem Papier. Viel plastischer. Ich kann manche Situationen genau nachfühlen, weiß genau, wie die Luft riecht, wie warm sich die Sonne anfühlt und wie stark der Wind bläst. Wenn ich dann meinen Text lese, ist davon nichts mehr da. So lang ist doch der Weg von meinem Hirn zu meiner Hand gar nicht, dass das alles da verloren gehen kann! Wo bleiben die Gerüche, Geräusche, Lichtstimmungen und Gefühle, wenn sie nicht auf dem Papier landen?
Und sollte es dann doch mal so weit kommen, dass ich etwas schreibe, bei dem man nachfühlen kann (na gut, könnte...), was ich meine, muss es mir vorher erst richtig schlecht gehen, damit es funktioniert. Schreiben kann ich nur, wenn ich mies drauf bin.
Wie machen das Schriftsteller?
Sind die ein halbes Jahr lang stinkstiefelig, nur damit ein gutes Buch bei rum kommt?
Kann doch nicht sein...
Außerdem müsste ich dann schon mehrere Pulitzerpreise und mindestens einen Literaturnobelpreis im Regal stehen haben, wenn sich die Qualität eines Romanes mit der düsteren Stimmung des Autors oder der Autorin steigert...
Apropos:
Es gibt ja verschiedene Arten von Autofahrern. Manche Leute sagen, dass es am Fabrikat, andere wiederum behaupten am Nummernschild erkennbar sei, wie man den Vorder- oder Hintermann und dessen Fahrstil einzuordnen habe.
Ich versuche weitestgehend frei von Vorurteilen zu sein. Auch bei diesem Thema, aber heute war bei mir echt die Grenze erreicht.
Autobahn.
Die rechte Spur voll mit LKWs. Daher fahre ich auf der Linken. Hinter mir ein Zeitgenosse der ungeduldigen Art.
Nicht genug, dass er so nah auffährt, dass er mit Sicherheit ablesen kann, was mein Tacho anzeigt, nein, der gute Mann muss natürlich noch den Beweis liefern, dass auch sein Automobil mit Scheinwerfern ausgestattet ist. Die allseits bekannte Lichthupe kommt zum Einsatz.
Ich lass mir das ein Mal gefallen, auch ein zweites und drittes Mal. Aber als er zum vierten Mal beinahe in meinen Kofferraum fährt und ich kurz davor bin, voll in die Eisen zu steigen und ihm die Meinung zu geigen, was ich natürlich unterlasse, weil: Autobahn; da ist das Maß dann voll und ich tue etwas, was ich noch nie in meinem Leben während des Autofahrens getan habe.
Ich zeige ihm den Effenberg! - Wie bei allen, die das tun, stellt sich bei mir ein wohliges Gefühl der Überlegenheit ein. Ich hab es ihm so richtig gezeigt. Jawohl! Ha haa, wäre ja noch schöner, wenn man sich alles gefallen ließe! Wo sind wir denn?
Aber um zum eigentlichen Thema zurück zu kehren: Bereits beim Blick in den Rückspiegel konnte ich erkennen, dass mein Hintermann einen Wagen eines Bayerischen Herstellers fuhr. Schön und gut, dachte ich mir, kann ja ne Ausnahme sein, dass gerade dieser BMW-Fahrer ein Arschloch ist.
Als er mich dann schließlich doch noch überholte, konnte ich sein Nummernschild erkennen.HAS. Es war so klar. Drei Buchstaben: Hirsch-Am-Steuer. Oder auch Hirn-Am-Suchen.
Das konnte dann doch kein Zufall mehr sein...
Als ich auf dem Weg zum Parkplatz war (noch vor obiger Geschichte), schien die Sonne wunderbar vom Himmel herab und es ging ein leichter Wind. Es duftete nach frischem, feuchtem Herbstlaub, nach Sonne, nach Gras.
Und komischerweise war das der gleiche Geruch, wie anfang März. Genau so. Sofort viel mit ein Tag wieder ein, an dem ich den gleichen Duft in der Nase hatte, wie heute. Ich wusste jede Kleinigkeit wieder, die an diesem Tag passiert ist. Mit wem ich zusammen war. Wo. Was ich den Tag über gemacht hatte. Sogar einzelne Gesprächsteile fielen mir wieder ein.
Ein komisches Gefühl. Aber ein Schönes. Man bekommt fast den Eindruck, dass das Jahr symmetrisch verläuft. Jeden Tag erlebt man zwei Mal. Aber jedes Mal macht man etwas anderes daraus. Nur die Gegebenheiten bleiben die gleichen. Die Luft, die Sonne, die Gerüche...
Und noch etwas ist mir heute aufgefallen.
Es kann mir noch so schlecht gehen, sobald ich einen Buchladen betrete, fühle ich mich sicher und gut aufgehoben. Als wären lauter gute Bekannte um einen herum und es könne einem dadurch nichts passieren. Wenn man dann ein Buch aufschlägt, lädt einen dieser Bekannte zu einem interessanten, lustigen, dramatischen, traurigen, wie auch immer gearteten Dialog ein.
Eine schöne Vorstellung, finde ich.
Wenn ich eine Idee zu einem Text habe, reicht es grad mal für eine, maximal zwei Seiten. Mehr nicht. Dann gehen mir die Worte aus. Das, was ich erzählen wollte, habe ich gesagt und fertig. Aber leider sieht die Geschichte in meinem Kopf ganz anders aus, als auf dem Papier. Viel plastischer. Ich kann manche Situationen genau nachfühlen, weiß genau, wie die Luft riecht, wie warm sich die Sonne anfühlt und wie stark der Wind bläst. Wenn ich dann meinen Text lese, ist davon nichts mehr da. So lang ist doch der Weg von meinem Hirn zu meiner Hand gar nicht, dass das alles da verloren gehen kann! Wo bleiben die Gerüche, Geräusche, Lichtstimmungen und Gefühle, wenn sie nicht auf dem Papier landen?
Und sollte es dann doch mal so weit kommen, dass ich etwas schreibe, bei dem man nachfühlen kann (na gut, könnte...), was ich meine, muss es mir vorher erst richtig schlecht gehen, damit es funktioniert. Schreiben kann ich nur, wenn ich mies drauf bin.
Wie machen das Schriftsteller?
Sind die ein halbes Jahr lang stinkstiefelig, nur damit ein gutes Buch bei rum kommt?
Kann doch nicht sein...
Außerdem müsste ich dann schon mehrere Pulitzerpreise und mindestens einen Literaturnobelpreis im Regal stehen haben, wenn sich die Qualität eines Romanes mit der düsteren Stimmung des Autors oder der Autorin steigert...
Apropos:
Es gibt ja verschiedene Arten von Autofahrern. Manche Leute sagen, dass es am Fabrikat, andere wiederum behaupten am Nummernschild erkennbar sei, wie man den Vorder- oder Hintermann und dessen Fahrstil einzuordnen habe.
Ich versuche weitestgehend frei von Vorurteilen zu sein. Auch bei diesem Thema, aber heute war bei mir echt die Grenze erreicht.
Autobahn.
Die rechte Spur voll mit LKWs. Daher fahre ich auf der Linken. Hinter mir ein Zeitgenosse der ungeduldigen Art.
Nicht genug, dass er so nah auffährt, dass er mit Sicherheit ablesen kann, was mein Tacho anzeigt, nein, der gute Mann muss natürlich noch den Beweis liefern, dass auch sein Automobil mit Scheinwerfern ausgestattet ist. Die allseits bekannte Lichthupe kommt zum Einsatz.
Ich lass mir das ein Mal gefallen, auch ein zweites und drittes Mal. Aber als er zum vierten Mal beinahe in meinen Kofferraum fährt und ich kurz davor bin, voll in die Eisen zu steigen und ihm die Meinung zu geigen, was ich natürlich unterlasse, weil: Autobahn; da ist das Maß dann voll und ich tue etwas, was ich noch nie in meinem Leben während des Autofahrens getan habe.
Ich zeige ihm den Effenberg! - Wie bei allen, die das tun, stellt sich bei mir ein wohliges Gefühl der Überlegenheit ein. Ich hab es ihm so richtig gezeigt. Jawohl! Ha haa, wäre ja noch schöner, wenn man sich alles gefallen ließe! Wo sind wir denn?
Aber um zum eigentlichen Thema zurück zu kehren: Bereits beim Blick in den Rückspiegel konnte ich erkennen, dass mein Hintermann einen Wagen eines Bayerischen Herstellers fuhr. Schön und gut, dachte ich mir, kann ja ne Ausnahme sein, dass gerade dieser BMW-Fahrer ein Arschloch ist.
Als er mich dann schließlich doch noch überholte, konnte ich sein Nummernschild erkennen.HAS. Es war so klar. Drei Buchstaben: Hirsch-Am-Steuer. Oder auch Hirn-Am-Suchen.
Das konnte dann doch kein Zufall mehr sein...
Als ich auf dem Weg zum Parkplatz war (noch vor obiger Geschichte), schien die Sonne wunderbar vom Himmel herab und es ging ein leichter Wind. Es duftete nach frischem, feuchtem Herbstlaub, nach Sonne, nach Gras.
Und komischerweise war das der gleiche Geruch, wie anfang März. Genau so. Sofort viel mit ein Tag wieder ein, an dem ich den gleichen Duft in der Nase hatte, wie heute. Ich wusste jede Kleinigkeit wieder, die an diesem Tag passiert ist. Mit wem ich zusammen war. Wo. Was ich den Tag über gemacht hatte. Sogar einzelne Gesprächsteile fielen mir wieder ein.
Ein komisches Gefühl. Aber ein Schönes. Man bekommt fast den Eindruck, dass das Jahr symmetrisch verläuft. Jeden Tag erlebt man zwei Mal. Aber jedes Mal macht man etwas anderes daraus. Nur die Gegebenheiten bleiben die gleichen. Die Luft, die Sonne, die Gerüche...
Und noch etwas ist mir heute aufgefallen.
Es kann mir noch so schlecht gehen, sobald ich einen Buchladen betrete, fühle ich mich sicher und gut aufgehoben. Als wären lauter gute Bekannte um einen herum und es könne einem dadurch nichts passieren. Wenn man dann ein Buch aufschlägt, lädt einen dieser Bekannte zu einem interessanten, lustigen, dramatischen, traurigen, wie auch immer gearteten Dialog ein.
Eine schöne Vorstellung, finde ich.
Sonntag, 30. September 2007
...wie Öl...
Schönstes Kompliment seit laaanger Zeit:
"Du tust mir gut!"
Reaktion meinerseits:
ein langes und breites Grinsen. ;-)
"Du tust mir gut!"
Reaktion meinerseits:
ein langes und breites Grinsen. ;-)
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