Das ist also der Sommer:
riesige Gewitterwolken am Himmel, null Wind und eine drückende Wärme, die jeden in den Keller gehen lässt, nur um etwas Kühle zu bekommen.
Ja, auch in Erlangen ist es warm.
Wenn man dann versucht, wenigstens ein bisschen frische Luft zu bekommen, und mit dem Fahrrad von der Uni zum copy-shop fährt, dann erlebt man das erstaunliche Phänomen des "erlanger Gegenwindes".
Da Erlangen von den Hugenotten geprägt ist und auch der Stadtplan davon beeinflusst wurde, verläuft hier vieles im rechten Winkel. Das führt dazu, dass man beim kleinsten Lüftchen den Eindruck hat, dass ein Orkan tobt.
Der "erlanger Gegenwind" zeigt folgendermaßen:
Man fährt zum copy-shop: Gegenwind.
Man kommt vom copy-shop und nutzt die selbe Straße(!): Gegenwind.
Es ist völlig egal, wie man wohin fährt, man hat niemals Rückenwind. Was dazu führt, dass man trotz des Fahrtwindes völlig k.o. ankommt und sich fragt, warum man nicht gleich bei der tour de france mitfährt.
Wobei das größte Hindernis der Dopingmittel-Mangel sein dürfte, denn wie kommt man als normaler Radfahrer schon an solche Wundermittelchen?
Anderes Thema:
Ich hatte ja berichtet, dass ich wieder schreibe. Hier nun zwei Texte (ich trau mich gar nicht, sie Gedichte oder gar Werke zu nennen), die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten.
Dein Käfer sein
Deine Berge erkrabbeln
und deine Täler durchwandern.
Mit meinen Beinchen deine
Haut beschreiten.
Und mit meinen Schritten
deinen Bauch übersähen.
Lass mich deine Brust
erklimmen und deine
Schulter im strammen Marsch
begehen.
Deinen Hals will ich
sanft bekriechen.
Deine Nase mit meinen
Flügeln kitzeln und
deine Augen
mit meinen Fühlern
küssen.
Dein Käfer will ich sein.
Allein mit einer fremden Kraft.
Schweigend in vier Wänden.
Gegenüber: Leidenschaft,
den Kopf in ihren Händen
vergraben, tief in tausend Übeln.
Finger blind im Haar verirrt.
Nach dekadenlangem Grübeln
stumme Augen, starr, verwirrt.
Mit Verzweiflung eingeschlossen,
die nur schwach um Rettung fleht.
Hoffnung wurde angeschossen,
fiel halbtot und fortgeweht
ward all ihr Wimmern, selbst ihr Blut,
von Liebe nur und Selbsthass voll,
vor Kummer wild, vor Sehnsucht toll,
versickert lautlos. - Es ist gut.
Eines hätte ich noch, das am ehesten noch als Dinggedicht durchgehen dürfte, wenn ich mich richtig an den Deutsch LK erinnere...
Zwei Stühle sitzen schweigend.
Einer mit Jacke, schon zum Aufbruch bereit.
Der andre bloß.
Ihre Beine sind sich nah,
berühren sich schon fast und doch
sind beide allein.
Zwei Stühle - schweigend.
Sie ähneln sich sehr
und ihre Blicke kreuzen sich.
Am gleichen Tisch, der eine nah, der andre
näher.
Sie sitzen und warten.
Zwei Stühle. -
Ich vertraue jetzt mal auf den Anstand der Besucher dieser Seite was das copyright angeht... obwohl die Texte nicht so gut sind, als dass man sich mit ihnen brüsten sollte, so ehrlich bin ich dann doch.
Nun denn,
ich schleppe mich gen Kollegienhaus und vertraue auf mein Glück, dass ich nicht in Mediävistik beim Verbenbestimmen an die Reihe komme. Das ist nämlich überhaupt nicht mein Ding.
Schließlich hab ich 13 Jahre Schule ohne Grammatik überstanden, sowohl in Deutsch, als auch in Englisch und Latein. Mein Gefühl war immer (was Latein betrifft NIE) richtig! Und jetzt soll ich Verben bestimmen!??!??!?!?!
Das ist zu viel für mich...bis die Tage!
PS: Ich habe mich übrigens getraut, den Referat-war-gut-Typen zu fragen, ob wir gemeinsam für die Mediävistik-Klausur lernen. Ihm geht´s ähnlich wie mir, was die Grammatik angeht. Hoffentlich stell ich mich nicht all zu blöd an...
Mittwoch, 6. Juni 2007
Montag, 4. Juni 2007
Wochenend und Sonnenschein und ich bin wieder ganz allein...
So oder so ähnlich lässt sich mein Wochenende beschreiben. Ich war sage und schreibe ein Mal draußen. Im Schlossgarten zu einem kleinen Jazz-Konzert, das sich auf dem Plakat besser gelesen hat, als es letztendlich war.
Den Rest des Wochenendes verbrachte ich nämlich in meiner Bude. Ja, den GANZEN Rest. Da ich nämlich am Freitag in den Kalender gekuckt habe und mir aufgefallen ist, dass die Klausuren immer näher rücken und ich keinen Plan von den letzten Wochen habe. Da hatte ich die glorreiche Idee: Les doch schnell mal die knapp 300 Seiten, die du in den letzten Wochen so nebenbei hättest lesen können. - Und das hab ich dann gemacht. Jeden Tag, Freitag mitgezählt, 100 Seiten Geschichte. Ich hab zwar jetzt keinen Plan mehr, was da überhaupt stand, aber ich habs immer hin gelesen. Toll gemacht, Kristina! Ganz toll.
Falls ich mal grade nicht am Lesen war, hab ich sogar was gegessen. Und zumindest am Freitagabend und Samstagmittag war ich dabei nicht allein, denn einer meiner Mitbewohner saß ebenfalls im Wohnzimmer und kuckte fern.
Was macht das liebe Kristinalein? Na? - Genau! Es setzt sich dazu und versucht ein bisschen gesprächig zu sein und einigermaßen nett zu wirken. Ob mir das gelungen ist erklärt sich aus der Tatsache, dass ich die restlichen Mahlzeiten allein verbrachte. Glückwunsch!
Als ich also so ganz einsam vor der Glotze saß, kam mir die Erkenntnis, dass zumindest eine Species Mensch schon ausgestorben ist: der männliche Single! Genauer gesagt der männliche Single, der evtl. was mit mir zu tun haben möchte.
Von dieser Tatsache weder überrascht, noch sonderlich geplättet schlich ich wieder in mein Zimmer und las weiterhin vom Untergang des Alexander und von den römischen Politikern, die allesamt ermordert worden zu sein scheinen (gibt der Satz noch nen Sinn?). Eine schöne Art, den Typen zu zeigen, dass sie unerwünscht sind. Sollte man wieder einführen.
Eine weitere schöne Sache ist, dass im Fahrradunterstand meiner Unterkunft das Vogelnest einer Amselfamilie hängt.
Ich hab ja echt nichts dagegen, wenn sich die Viecher vermehren und für ihren Nachwuchs sorgen, aber warum müssen sie meinen Fahrradsattel als Toilette verwenden???
So.
Und jetzt also gleich Alte Geschichte. Rom und sein Verhältnis zur griechischen Welt. Zum Glück ist der Dozent nicht langweilig, sonst wäre das kaum auszuhalten.
Schlimmer wird es erst danach in der Neueren und Neuesten Geschichte. Nomen est omen. Wüst!
Bis die Tage
Den Rest des Wochenendes verbrachte ich nämlich in meiner Bude. Ja, den GANZEN Rest. Da ich nämlich am Freitag in den Kalender gekuckt habe und mir aufgefallen ist, dass die Klausuren immer näher rücken und ich keinen Plan von den letzten Wochen habe. Da hatte ich die glorreiche Idee: Les doch schnell mal die knapp 300 Seiten, die du in den letzten Wochen so nebenbei hättest lesen können. - Und das hab ich dann gemacht. Jeden Tag, Freitag mitgezählt, 100 Seiten Geschichte. Ich hab zwar jetzt keinen Plan mehr, was da überhaupt stand, aber ich habs immer hin gelesen. Toll gemacht, Kristina! Ganz toll.
Falls ich mal grade nicht am Lesen war, hab ich sogar was gegessen. Und zumindest am Freitagabend und Samstagmittag war ich dabei nicht allein, denn einer meiner Mitbewohner saß ebenfalls im Wohnzimmer und kuckte fern.
Was macht das liebe Kristinalein? Na? - Genau! Es setzt sich dazu und versucht ein bisschen gesprächig zu sein und einigermaßen nett zu wirken. Ob mir das gelungen ist erklärt sich aus der Tatsache, dass ich die restlichen Mahlzeiten allein verbrachte. Glückwunsch!
Als ich also so ganz einsam vor der Glotze saß, kam mir die Erkenntnis, dass zumindest eine Species Mensch schon ausgestorben ist: der männliche Single! Genauer gesagt der männliche Single, der evtl. was mit mir zu tun haben möchte.
Von dieser Tatsache weder überrascht, noch sonderlich geplättet schlich ich wieder in mein Zimmer und las weiterhin vom Untergang des Alexander und von den römischen Politikern, die allesamt ermordert worden zu sein scheinen (gibt der Satz noch nen Sinn?). Eine schöne Art, den Typen zu zeigen, dass sie unerwünscht sind. Sollte man wieder einführen.
Eine weitere schöne Sache ist, dass im Fahrradunterstand meiner Unterkunft das Vogelnest einer Amselfamilie hängt.
Ich hab ja echt nichts dagegen, wenn sich die Viecher vermehren und für ihren Nachwuchs sorgen, aber warum müssen sie meinen Fahrradsattel als Toilette verwenden???
So.
Und jetzt also gleich Alte Geschichte. Rom und sein Verhältnis zur griechischen Welt. Zum Glück ist der Dozent nicht langweilig, sonst wäre das kaum auszuhalten.
Schlimmer wird es erst danach in der Neueren und Neuesten Geschichte. Nomen est omen. Wüst!
Bis die Tage
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