Mittwoch, 6. Juni 2007

it´s too darn hot...

Das ist also der Sommer:
riesige Gewitterwolken am Himmel, null Wind und eine drückende Wärme, die jeden in den Keller gehen lässt, nur um etwas Kühle zu bekommen.
Ja, auch in Erlangen ist es warm.
Wenn man dann versucht, wenigstens ein bisschen frische Luft zu bekommen, und mit dem Fahrrad von der Uni zum copy-shop fährt, dann erlebt man das erstaunliche Phänomen des "erlanger Gegenwindes".
Da Erlangen von den Hugenotten geprägt ist und auch der Stadtplan davon beeinflusst wurde, verläuft hier vieles im rechten Winkel. Das führt dazu, dass man beim kleinsten Lüftchen den Eindruck hat, dass ein Orkan tobt.
Der "erlanger Gegenwind" zeigt folgendermaßen:
Man fährt zum copy-shop: Gegenwind.
Man kommt vom copy-shop und nutzt die selbe Straße(!): Gegenwind.
Es ist völlig egal, wie man wohin fährt, man hat niemals Rückenwind. Was dazu führt, dass man trotz des Fahrtwindes völlig k.o. ankommt und sich fragt, warum man nicht gleich bei der tour de france mitfährt.
Wobei das größte Hindernis der Dopingmittel-Mangel sein dürfte, denn wie kommt man als normaler Radfahrer schon an solche Wundermittelchen?

Anderes Thema:
Ich hatte ja berichtet, dass ich wieder schreibe. Hier nun zwei Texte (ich trau mich gar nicht, sie Gedichte oder gar Werke zu nennen), die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten.

Dein Käfer sein

Deine Berge erkrabbeln
und deine Täler durchwandern.
Mit meinen Beinchen deine
Haut beschreiten.
Und mit meinen Schritten
deinen Bauch übersähen.
Lass mich deine Brust
erklimmen und deine
Schulter im strammen Marsch
begehen.
Deinen Hals will ich
sanft bekriechen.
Deine Nase mit meinen
Flügeln kitzeln und
deine Augen
mit meinen Fühlern
küssen.
Dein Käfer will ich sein.



Allein mit einer fremden Kraft.
Schweigend in vier Wänden.
Gegenüber: Leidenschaft,
den Kopf in ihren Händen

vergraben, tief in tausend Übeln.
Finger blind im Haar verirrt.
Nach dekadenlangem Grübeln
stumme Augen, starr, verwirrt.

Mit Verzweiflung eingeschlossen,
die nur schwach um Rettung fleht.
Hoffnung wurde angeschossen,
fiel halbtot und fortgeweht

ward all ihr Wimmern, selbst ihr Blut,
von Liebe nur und Selbsthass voll,
vor Kummer wild, vor Sehnsucht toll,
versickert lautlos. - Es ist gut.


Eines hätte ich noch, das am ehesten noch als Dinggedicht durchgehen dürfte, wenn ich mich richtig an den Deutsch LK erinnere...


Zwei Stühle sitzen schweigend.
Einer mit Jacke, schon zum Aufbruch bereit.
Der andre bloß.
Ihre Beine sind sich nah,
berühren sich schon fast und doch
sind beide allein.
Zwei Stühle - schweigend.
Sie ähneln sich sehr
und ihre Blicke kreuzen sich.
Am gleichen Tisch, der eine nah, der andre
näher.
Sie sitzen und warten.
Zwei Stühle. -

Ich vertraue jetzt mal auf den Anstand der Besucher dieser Seite was das copyright angeht... obwohl die Texte nicht so gut sind, als dass man sich mit ihnen brüsten sollte, so ehrlich bin ich dann doch.

Nun denn,
ich schleppe mich gen Kollegienhaus und vertraue auf mein Glück, dass ich nicht in Mediävistik beim Verbenbestimmen an die Reihe komme. Das ist nämlich überhaupt nicht mein Ding.
Schließlich hab ich 13 Jahre Schule ohne Grammatik überstanden, sowohl in Deutsch, als auch in Englisch und Latein. Mein Gefühl war immer (was Latein betrifft NIE) richtig! Und jetzt soll ich Verben bestimmen!??!??!?!?!
Das ist zu viel für mich...bis die Tage!

PS: Ich habe mich übrigens getraut, den Referat-war-gut-Typen zu fragen, ob wir gemeinsam für die Mediävistik-Klausur lernen. Ihm geht´s ähnlich wie mir, was die Grammatik angeht. Hoffentlich stell ich mich nicht all zu blöd an...

Keine Kommentare: