Mittwoch, 13. Juni 2007

Gebt mir ein Loch!

Die Badeanzugstory.
Voller Tatendrang und mit dem Vorsatz nicht in Panik zu verfallen begebe ich mich also in die Sportabteilung. - Neuland. Und dort in die Ecke mit den Bademoden. - Ein neuer Planet!
Zuerst kreiste ich, wie ein Aasgeier über seiner Beute, zwei drei Runden um den Ständer mit den Badeanzügen.
Bei meiner Kleidergröße lohnt es sich nicht, um das ganze mal abzukürzen, sich an den vielen tollen Modellen von Esprit oder sonstigen Großen Marken zu orientieren. Nein. Man geht nach Größe, statt nach Modell. Wo könnte ich grobgeschätzt reinpassen und was sieht davon nicht unbedingt nach Großmutters bestem Stück aus? - Das war also die Frage.
Und die Antwort kam prompt: Es gab etwa 100 verschiedene Teile in der wahrscheinlich passenden Größe, von diesen 100 aber, waren 50% mit Glitzer, Blumen- oder Leopardenmuster, was so gar nicht mein Ding ist. Dann gab es noch pinke Dinger (wer kommt auf die hirnrissige Idee, dass dicke Menschen in Pink!!!! gut aussehen?
Nachdem ich von den übriggebliebenen 4 Modellen zwei in die engere Auswahl gefasst hatte, machte ich mich mit hochrotem Kopf (so fühlte ich mich jedenfalls) auf die Suche nach einer Kabine. In Gedanken der Ansicht, dass jeder, der mir auf dem Weg dorthin begegnet, sich innerlich kaputtlacht, bei der Vorstellung, dass ich in so ein Teil reinpassen soll.
Nachdem ich etwa drei mal im Kreis gelaufen war, hatte ich die Umkleiden gefunden und war am Probieren, natürlich erst zum Spiegel kuckend, als das Schlimmste vorbei war...dachte ich. Dann sah ich das Unfassbare: In diesem Modell, waren Bauch und Oberweite zu EINEM geworden: Ich war Helmut Kohl.
Geschockt und schon leicht zitternd probierte ich das andere Modell, das auch eigentlich passte. Bis auf - die Oberweite. Diesmal waren Bauch und ebendieselbe zwar getrennt, aber letztere hing ungefähr an den Ohren .
Also raus aus dem Zeug.
Schnell noch ne Nummer kleiner geholt und nochmal probiert. Joa...passt eigentlich. Doch. Wenn man die Augen zu hat, siehts gut aus. Blau. - Dunkelblau. - Blauwal. - egal...
Ab zur Kasse!
Dort angekommen und immer noch peinlich berührt von dem, was mir in der Kabine wiederfahren war, stellte ich mich natürlich an der falschen Seite der Kasse an, nämlich am forderen Ende der Schlange. Missverständnisse waren vorprogramiert und während sich die Kundin vor mir und die Kassiererin noch darüber belustigten, wie man sich denn so anstellen konnte (im Wortsinn), zahlte ich und ging nun wirklich mit roten Ohren aus dem Laden. Immer noch mit der Annahme, dass jeder Mensch in diesem bekloppten Kaufhaus mitbekommen hat, was mir passiert ist.
Mein Mut und die verhältnismäßig gute Stimmung, die ich bei Betreten des Ladens hatte, waren wie weggeblasen und das Teil blieb bis zum ersten Einsatz schön brav in seiner Tüte.
Eines ist klar:
so schnell mach ich das nicht wieder! Wenn ich mir nicht blöd dabei vorkommen würde, würde ich persönlich ja in Shorts und T-shirt schwimmen gehen. Aber diese bescheuerten Konventionen und ungeschriebenen Gesetze (Tautologie?!).
Bis die Tage,
Moby Dick!

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