Eine kleine Bühne deren Rückwand mit zwei schwarzen Vorhängen abgehängt ist.
Vier schwarze Notenständer stehen in einem leichten Halbkreis.
Neben einem steht ein einmal nur leicht und ein Mal stark gebogenes, golden lackiertes Rohr, dessen eines Ende mit einer schwarzen Plastikkappe abgedeckt ist und dessen anderes Ende die Form eines Trichters hat. An seinem Hals entlang sind Klappen und Ventile angebracht.
Ganz klar, es handelt sich um ein Saxophon.
Unschuldig und stumm steht es da auf der Bühne und präsentiert sich wie selbstverständlich, aber doch ein wenig schüchtern der wartenden Menge.
Als es dann endlich sanft in die Hände des Musikers genommen wird, zeigt es schließlich, dass es kein bisschen unschuldig oder gar schüchtern ist.
Es bricht hervor, dann schleicht es sich wieder zurück, bleibt in Lauerstellung und schließlich taucht es den gesamten Raum in eine Stimmung, die alle dazu bringt, dass sie mit den Füßen wippen, mit den Fingern auf dem Tisch trommeln oder den Kopf hin und her bewegen.
Vor uns steht ein Saxophon-Quartett mit dem vielsagenden Namen "Saxomania".
Ein wunderbarer Abend beginnt.
Und als er zu Ende ist, bin ich mal wieder davon überzeugt worden, dass ich schleunigst dafür sorgen muss, ein Saxophon mein Eigen nennen zu können.
Es scheint mir neben dem Klavier das einzige Instrument zu sein, das meinem Innersten Ausdruck verleihen könnte.
Ein großes Nahziel lautet also:
Saxophon-Unterricht mit dem eigenen Instrument!
Auch heute Morgen hatte ich diesen Wunsch und habe ihn noch.
Selbst als ich mich mit dem Fahrrad durch ein wildes Schneetreiben kämpfte und Richtung "Berch" fuhr, ging mir der Gedanke an den warmen Klang und das schrillende Lachen eines Sax´s nicht mehr aus dem Sinn.
Schnee. Es scheint nun tatsächlich auf die Möglichkeit hinaus zu laufen, dass es an Weihnachten auf den Straßen und Wegen sehr leise sein wird, weil der Schnee jeden Laut verschluckt.
Ein schöne Vorstellung...weiße Weihnacht...
Ich war also mit dem Rad unterwegs.
Vielleicht hätte ich das lassen sollen.
Denn wie es der Zufall so will, kann ich mein Rad in der nächsten Zeit erst mal stehen lassen.
Nichts ahnend radle ich also vom "Berch" zurück und merke auf einmal, wie jede kleine Unebenheit der Straße an meinen Lenker weitergegeben wird. Das ist nicht normal, denn eigentlich werden die Stöße ja von den Reifen ein wenig reduziert, schließlich ist ja Luft im Schlauch - gewesen.
Tatsächlich. Gewesen ist das richtige Wort. Denn als ich absteige, um zu prüfen, was für diesen nicht gerade angenehmen Umstand verantwortlich ist, bemerke ich, dass ein kleiner Reißnagel im Vorderrad steckt.
Ganz toll.
Wieviele Reißnägel liegen wohl auf der Strecke, die ich gefahren bin?
Höchstens zwei. Wenn nicht gar bloß einer.
Und wer erwischt den?
War ja klar...
Den Rest des Weges durfte ich also mein Rad neben mir schieben. Und den Rest der Woche werde ich zu Fuß bewältigen müssen.
Nun ja. Vielleicht gar nicht mal so schlecht, denn wenn ich bedenke was mir letztes Jahr um diese Zeit mit dem Rad bei Schneefall passiert ist...
Also gut.
Diese Woche noch, dann ist erst mal Heimaturlaub angesagt. Ein 15. Geburtstag steht an und damit auch Kaffee und Kuchen im Kreis der Familie.
Auch mal wieder schön...
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