Ja, der Mädelsabend ist vorbei und es gab lecker Lasagne. Vom Aldi. Aber lecker. Leider etwas sappschig (~ flüssig), weshalb sie aber kurzer Hand von mir zur Fengshui-Lasagne umbenannt wurde, weil: alles fließt.
Nachdem ich wieder nach Hause geradelt war, setzte ich mich noch vor die Glotze und genoss seit langer Zeit wieder mal einigermaßen guten Humor.
Ein Programm von Helmut Schleich lief im Dritten und ich habe mir nebenbei einige Gedanken gemacht.
Zum Beispiel, warum es so viele Leute gibt, die sich "Comedian" oder "Kabarettist" nennen, die ich aber kein bisschen komisch finde. Sobald man den Fernseher einschaltet, brüllen einem irgendwelche Personen Sachen entgegen, die zum Großteil weit unterhalb der Gürtellinie und meistens nicht unterhaltend, sondern eher abschreckend sind. Der "Humor", der einem im Augenblick angeboten wird, ist einfach nur laut. Nicht lustig. Manchmal sogar lediglich beleidigend, nicht mehr und nicht weniger.
Meiner Meinung nach gibt es viel zu wenige Sendungen, wie den Scheibenwischer oder "Neues aus der Anstalt". Geistig anspruchsvolles Kabarett, meinetwegen nicht zu hochgeistig, aber mit einem gewissen Niveau, das durchgehend gehalten wird.
Liegt es an mir? Habe ich einen zu ausgefallenen Geschmack was Unterhaltung angeht? Liegt es an meiner Krankheit, dass es einfach kaum mehr wem gelingt, mich wirklich zum Lachen zu bringen? Bin ich die Einzige, die sich über den Wert und die Stellung des Humors, ja, eigentlich auch die erzielte Wirkung Gedanken macht?
Warum können nicht mehr Leute in die Richtung gehen, die Künstler wie Dieter Hildebrandt, Gerhard Polt, Bruno Jonas, die Lach- und Schießgesellschaft, die Biermöslblosn und andere vor längerer Zeit eingeschlagen haben? Warum gibt es nicht mehr die klassischen Kabarettisten, wie zum Beispiel Hagen Rether? Er braucht nicht viel. Ein Klavier reicht ihm, um seine spitzen und teilweise sehr kritischen, aber immer auch wahren Texte zu untermalen. Und auch, wenn das sehr ernst klingt, der Humor, das Lachen, bleibt trotzdem nicht auf der Strecke.
Oder eben, wenn es leichter zugehen soll, Leute wie Jürgen von der Lippe (wohlgemerkt nur in seinen Bühnenprogrammen!, nicht den Shows, die er seit neuestem moderiert)? Auch wenn er ab und zu mal in die unteren Etagen abgeglitten ist, es war nie so niveaulos und ordinär, wie es bei Personen wie zum Beispiel Mario Barth oder dem späten Michael Mittermeier der Fall war.
Und was ich nun gar nicht mag ist, wenn es auf die Randgruppen hinausläuft, weil einem gar keine Pointen mehr eingefallen sind. Dann eben wieder mal auf den Blondienen rumhacken...oder dem Verhältnis zwischen Mann und Frau beim Thema Sexualität.
Ja zefix, es gibt doch noch andere Dinge, als das! Der angeblich beschriebene Alltag besteht nicht nur aus Sex und Vorurteilen!
Das mag alles sehr konservativ klingen, aber ich finde, Humor ist eine ernste Sache und nicht jeder, der drei lustige Geräusche und fünf Grimassen drauf hat, ist es gleich wert, dass man sich einen ganzen Abend damit berieseln lässt.
Hugh, ich habe gesprochen.
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1 Kommentar:
Es liegt nicht an dir...
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