Dienstag, 28. August 2007

Niemals!

Was sollte man tun, sobald man fähig ist zu laufen, zu rechnen (einigermaßen) und zu lesen:
Niemals mit der Mutter einkaufen gehen!
Man kann nämlich noch so oft sagen, dass man nichts möchte und das man, ganz speziell, kein Roggen(misch)brot sucht, sondern ein Roggenvollkornbrot (weil: 0 Punkte!): Es hat keinen Sinn! - An jedem Regal wird man gefragt "Wie wär´s denn damit?", "Moggst des?" oder "Hast ned Lust auf ...?" - schrecklich.
Klar, sie meint es ja nur gut. Zu gut. Das Ende vom Lied war, das schließlich doch noch ein Roggenmischbrot im Einkaufswagen landete und ich mich nur schwer zusammenreißen konnte, nicht in Tränen auszubrechen. Aber was soll´s...man ist ja auch nur Tochter und will nicht wegen eines Tobsuchtsanfalles im Globus in der lokalen Presse erscheinen.

Die Brücke ist beendet.
Heftig. Das ist das einzige, was mir dazu einfällt.
Als Lektüre würde sich das sicher lohnen, auch wenn es schwierig wird (bei dem Inhalt) auf die formalen Kriterien einzugehen.
Sowas sollte jedenfalls nie mehr passieren.
Und leider tut es das doch.
Ich bin mir fast sicher, dass ähnliche Geschichten tagtäglich irgendwo auf der Welt passieren. Sei es Afrika, Indien, Afghanistan oder sonst ein hot spot.
Schon ein komisches Gefühl, wenn man sich bewusst wird, dass man so gesehen eigentlich im Paradies wohnt. Man kann einfach so durch die Straßen gehen, in den nächsten Laden, ins Kino, ins Freibad.
Und gleichzeitig sterben soundsoviele Kinder, die völlig unschuldig an dem sind, was um sie herum passiert.
Ich glaube das ,was man dabei empfindet, wenn man darüber nachdenkt, ist erst mal sicherlich Erschrecken, dann aber große, tiefe Dankbarkeit für die selbstverständlichen Dinge. Sei es nur, dass man den Wasserhahn aufdrehen und davon ausgehen kann, dass auch wirklich klares, trinkbares Wasser fließen wird. Oder dass man den Kühlschrank (!) aufmachen kann und der mit Sicherheit etwas Essbares enthält.

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es sein mag, wenn man sein Kind wegschickt und einem am Ende nur mehr eine Karte bleibt, auf der steht, dass es irgendeinem hohen Tier leid tut, dass eben dieses Kind gefallen ist.

Auch eine Sache, die vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Hätte man mich da gefragt, hätte ich mit einem entschiedenen Nein geantwortet, wenn es darum gegangen wäre, ob ich einmal Kinder möchte.
Jetzt würde ich wahrscheinlich sogar Ja sagen.
Komisch.
Ich glaube, ich werde erwachsen.

Nicht dass der Kinderwunsch ein Zeichen dafür ist, aber darüber nachzudenken, ernsthaft, und abzuwägen, was denn wohl wünschenswerter wäre, in die Zukunft zu denken und sich zu fragen, was sein wird, wo man stehen wird, ob allein oder mit einem Partner, das hat glaube ich mit erwachsen werden zu tun.

Mir fehlt das Praktikum.
Da hatte ich das Gefühl, gebraucht zu werden, etwas zu nützen, hatte einen Rhythmus und eine Arbeit, bei der ich danach auch ein Ergebnis gesehen habe. Und wenn es nur war, dass der Boden geglänzt oder die Meerschweinchen freudig gequiekt haben.
Emma fehlt mir auch.
Der kleine Cocker, dem ich "Sitz" und "Platz" beigebracht habe.
Blödes Gefühl.
Und wenn ich den Bericht durchlese, den die Leute mir mitgegeben haben, in dem sie mich beurteilt haben, dann wird mir ganz komisch, weil so viel Positives drin steht. Ich kann´s mal wieder nicht annehmen...
Ich glaube, Xavier Naidoo hatte Recht, als er am ersten Tag meines Abiturs auf dem Weg zur schriftlichen Prüfung in Englisch aus dem Radiolautsprecher sang "dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer".
Hm.
Ja...

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