Sicher ist es mit vielen Dingen so, wie mit dem berühmten Spiel „Gelbes Auto“, bei dem man immer dann den anderen zwicken darf, wenn man ein gelbes Auto sieht. Automatisch sieht man plötzlich nur noch gelbe Autos, wo man sich vorher sicher war, dass es eher wenige sein dürften.
Ob dieses Phänomen auch für Bundesländer gilt, weiß ich nicht. Aber möglich wäre es doch.
Seit ich klein war habe ich jedes Jahr zur Faschingszeit die Sitzungen der Kölner und Düsseldorfer Karnevalsvereine im Fernsehen mit größter Freude verfolgt. Irgendwann war ich die einzige in unserer Familie, die verstand, worum es in den Liedern und Reden ging. Ich konnte viele der Texte mitsingen und kann es zum Teil immer noch.
Dann kam das Theaterspielen und hier hat mir mein alljährlicher Sprachkurs durchaus weitergeholfen (*), denn Bömmel spricht nun mal im rheinischen Dialekt.
Darüber hinaus habe ich Menschen getroffen, die aus dem Rheinland kamen und war nicht zu letzt Fan von Marius Müller-Westernhagen, der ja bekanntlich aus Düsseldorf stammt.
Mittlerweile bin ich mit einem Fast-Kölner zusammen und hatte in den ersten zwei Semestern meines Studiums mindestens zwei Dozenten, die aus dem Rheinland kamen.
Und in diesem Semester ist das nun wieder der Fall. Allerdings kommt bei besagtem Dozenten erschwerend hinzu, dass er Linkshänder ist und einen (oft) trockenen Humor hat. Ersteres ist eine Eigenschaft, die ich auch besitze (das sagt freilich nichts aus…). Was den Humor angeht…nun ja, ab und zu kann ich schon relativ trockene Sprüche klopfen.
Wahrscheinlich ist es tatsächlich das gleiche Phänomen. – Aber interessant ist es schon. Vor allem wenn man dabei beachtet, dass ich bisher mit all den oben genannten NRW-Exporten nur gute Erfahrungen gemacht habe.
Bin ich am Ende im Herzen eine Rheinländerin?
Gut, es gibt gewisse Charakterzüge, die eindeutig dagegen sprechen.
Besonders fränkisch ist an mir, dass ich häufig kurz angebunden bin. Das liegt aber daran, dass ich der Meinung bin, dass oft ein einfaches Nö unkomplizierter ist, als eine längere Antwort. Wenn man es positiv ausdrücken möchte, bin ich keine Frau vieler Worte. – Was nicht heißt, dass ich immer gleich zum Punkt komme!
Eine Art Menschenscheu, die ich unbestreitbar in mir trage, ist sicher auch ein fränkischer Einschlag, der sich nicht mit dem rheinischen Frohsinn und der (mir bisher immer entgegengebrachten) Offenheit vereinbaren lässt.
Aber sonst? Vielleicht sollte ich mal Nachforschungen anstellen, ob nicht doch ein paar Tropfen rheinischen Blutes in mir ihr Unwesen treiben.
Über den Schaden, den das Preußische in mir anrichtet, möchte ich an dieser Stelle nicht nachdenken…
Vielleicht ist das alles nur r(h)einer Zufall, vielleicht ein Fall frühkindlicher Prägung oder pawlowscher Konditionierung, wer weiß…
Eines weiß ich sicher:
Wenn Rheinländer simmelieren und ihre Ergebnisse dann mitteilen, klingt es eindeutig intelligenter, als die Worte, die ein Franke aus sich heraus ziehen (da geht es ja schon los!) lässt, wenn er, was man ihm nicht wirklich ansieht, mit einem Denkprozess beschäftigt war und für sich zu einem Ergebnis gekommen ist.
Woran das wohl liegt? – Hiermit erkläre ich die folgende Frage zur Wochenendaufgabe:
Warum klingt Rheinisch (Kölsch u.ä.) intelligenter als Fränkisch?
Lasst euch nicht stressen, denkt in Ruhe drüber nach, denn ihr wisst ja:
Isch hab Zeit…
Und immer dran denken:
Wenn de Mittwoch überlebs, is Donnerstach!
In diesem Sinne,
Eure Stina
(*)Na gut, ich gebe es zu, ich habe heimlich geübt, indem ich mir die Szene geschätzte 20 Mal angesehen habe...
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