Montag, 10. Dezember 2007

Pumpen für Erlangen

Man stelle sich vor, man gewinne im Lotto einen Betrag von 43 Millionen Euro.
Da drängt sich doch die Frage auf: Was fängt man mit so viel Geld an?
In den letzten Tagen konnte man auf diversen Radiosendern Umfragen verfolgen, zu denen Hörer dem Rest der Welt mitteilen konnten, was sie denn mit dem Gewinn anfingen.
Die meisten nannten eine Spende an eine wohltätige Organisation.
Ich persönlich bin bei solchen Antworten ja eher skeptisch.
Denn meiner Meinung nach sagen diese Menschen das nur, weil sie a) wissen, dass die Chance, dass sie ihr Versprechen in die Tat umsetzen müssen so gering ist, dass sie ruhigen Gewissens eine solche Äußerung machen können und b) mal ehrlich, wer möchte nicht bei seinen Nachbarn, Bekannten oder Arbeitskollegen als fürsorglicher und spendabler Mensch gelten? - Da muss man doch die Möglichkeit nutzen, das den Zuhörern mitzuteilen!

Ich habe mir auch so meine Gedanken gemacht, was ich mit einer solchen Menge an Schotter täte. Und ich war ehrlich zu mir (und meiner WG). Von diesen 43 Millionen würde ich erst mal keinen Cent spenden.
Auf meiner to-do-Liste stünde eine Generalsannierung meines Elternhauses, ein Saxophon, ein Motorrad, ein Laptop, eine kleine Eigentumswohnung und ein Hund!
Jeder meiner Brüder, meine Schwester, mein Vater und meine Mutter bekämen jeweils eine Million ab.
Den Rest des Geldes legte ich sicher bei meiner Bank an.
Falls ich dann doch mal auf die Idee kommen sollte, ein bisschen was zu spenden, dann mit Sicherheit einer Einrichtung, die sich mit Forschung zu oder Behandlung von psychischen Erkrankungen beschäftigt.

Was ich aber auf jeden Fall stiften werde, ist mir gestern abend bei meiner Odyssee durch Erlangen klar geworden: öffentliche Luftpumpen für Radfahrer!
Als wir nämlich den Schlauch meines Vorderreifens gewechselt hatten fiel uns auf, dass keine passende Luftpumpe vorhanden war.
Also machten wir uns nach einem Abstecher auf dem Weihnachtsmarkt und einem heißen Kinderpunsch auf den Weg zur nächsten Tankstelle.
Dort hing an der Pumpstation ein Schild: Außer Betrieb.
Alles klar.
Ab zur nächsten Tankstelle.
Dort angekommen trauten wir unseren Augen nicht.
Außer Betrieb.
Na herrlich. Zum Glück gibt es ja Siemens in Erlangen. Die haben nämlich an einem ihrer Gebäude eine kleine Luftpumpe angekettet, die man auch als nicht Siemensianer benutzen kann. - Wenn man weiß, wo sie ist!
Nachdem wir sie gefunden hatten, versuchten wir vergeblich Luft in den Reifen zu bekommen. Diese Luftpumpe hättet ebenfalls ein Schild mit der Aufschrift "Außer Betrieb" verdient.
Leicht genervt steuerten wir wieder auf die zweite Tankstelle zu, die Augen immer offen haltend, ob nicht an einem der rumstehenden Räder eine Pumpe sein könnte. Aber die eine war abgesperrt und die andere passte nicht auf das Ventil.
Als wir schließlich an der Tankstelle ankamen und schon kaum mehr Hoffnung bestand, dass mein Rad wieder in Gang käme, sahen wir direkt vor uns, dort wo niemand es erwartet hätte, grau und leicht schelmisch grinsend, einen Pumpkübel.
Super! Nach einer knappen Stunde finden wir endlich das, wonach wir gesucht haben.
Und das in einer Fahrradstadt!
Ganz toll...
Und wer ist schuld?
Der Reißnagel, dieser kleine Dreckskerl! Nur weil der grade Bock hatte ein wenig Riesenrad zu fahren und sich in meinen Vorderreifen gebohrt hat, kam es zu dieser Suchaktion!
Aber das ist ja oft bei kleinen Wesen/Dingen so, dass sie ihren Mangel an Größe durch irgendeine Art von Boßheit kompensieren!
(ich weiß, es gibt auch Ausnahmen...)

Dank des Seminars, dass ich heute noch von 18.15 - 19.45 Uhr habe schaffe ich es auch nicht mehr zur Stadtbibliothek, um dort meine gehörte Wallander-CD zurück zu geben und mir einen neuen Krimi auszuleihen.
Dafür hole ich mir morgen einen.
Neulich hörte ich mir "Das Glasperlenspiel" von Hermann Hesse als Hörspiel an. Es hat mir ziemlich gut gefallen muss ich sagen.

Nun ja, jetzt heißt es sich noch mal konzentrieren und kurz die Aufzeichnungen zur Übung durchzulesen. Die "Germania" des Tacitus stehen auf dem Plan.
Die Germanen hatten übrigens eine lustige Art und Weise mit des Ehebruchs bezichtigten Frauen umzugehen.
Der Ehemann schor ihr den Kopf, entkleidete sie vor der gesamten Verwandtschaft und scheuchte sie dann, sie mit einer Peitsche schlagen, durch das Dorf.
Nicht schlecht...

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