Jemand streicht einem sanft über den Rücken.
Fährt mit seinen Fingern gefühlvoll durch die Haare und krabbelt einem dann den Nacken. - Wer wünscht sich das nicht?
Aber wie äußern? Wie sage ich meinem Gegenüber, dass es mir jetzt tausend Mal lieber wäre, wenn er die Klappe halten und mich ein wenig kraulen würde?
Man sollte sich einfach mehr von den Tieren abkucken.
Die machen das ganz einfach:
Katzen z. B. stellen sich vor einem hin, machen kurz "miau", kucken treudoof und schon haben sie einen um den Finger gewickelt. - Mich zumindest.
Und schon entdeckt man eine Seite an sich, die man gar nicht gewohnt ist. Man kann "liebevoll" sein. Na sowas!
Ein anderer guter Trick ist auch, dem ausgewählten "Opfer" um die Beine zu schleichen. - Gut, bei uns Menschen sieht das wahrscheinlich weniger elegant aus und im Restaurant kommt das auch nicht so gut, da sollte man dann doch eher miteinander reden...aber zu Hause...*g*.
Eine dritte Möglichkeit geht folgendermaßen:
Man (als Katze) wartet, bis sich die Praktikantin vor den Katzenklos niederkniet, um wiedermal Katzengoldschürfer zu spielen. Dann schleicht man ein bisschen durch die Gegend und am Ende nimmt man ein wenig Anlauf, krallt sich an Hosenbund und T-shirt fest und steht letztlich auf dem Rücken der Praktikantin, die auf Grund zu großer Unbeweglichkeit nicht in der Lage ist, einen vom Rücken zu nehmen. Dann dreht man sich noch zwei Mal um sich selbst und lässt sich im Nackenbereich gemütlich nieder. Prima Plätzchen!
Auch diese Methode der Annäherung sollte unter Menschen vermieden werden, da folgenreiche Verletzungen auftreten können und außerdem dürfte es sich als äußerst peinlich erweisen, seinem Arzt den Hergang des "Unfalls" zu schildern...
Der Abschnitt "Verhaltenslehre" ist damit beendet.
Tja, die neue Woche hat begonnen und es ging mit dem alten Mist weiter. Ich war wieder im Kleintierhaus und langsam gehn mir die Hasen und Meerschweinchen auf den Zeiger.
Gestern allerdings, durfte ich sogar mit nem Hund raus.
Ja, es war Sonntag und Ja, ich habe gearbeitet. Doppelt freiwillig sozusagen.
Und heute war zum ersten Mal autogenes Training angesagt.
Zwischendurch musste ich mich wirklich zusammenreißen. So ernst ich das ganze auch nehme, aber wenn man mit geschlossenen Augen in einem Korbsessel hockt und die Dame gegenüber sechs Mal "Der linke Arm ist ganz schwer" und ein Mal "Ich bin ganz ruhig, Ruhe kommt von selbst" wiederholt, das auch noch drei Mal insgesamt, dann fragt man sich schon, wo wohl die versteckte Kamera sein könnte.
Blöderweise hatte ich dann auch wieder einen Film (Film: eine reale Situation wird im Kopf weiter gedacht; oft seehr phantasievoll...), musste mich also wirklich sehr am Riemen reißen, um nicht loszulachen.
Es ging aber alles gut und nach einer Weile konnte ich mich auch auf die Sache einlassen. Am Ende war ich wirklich der Meinung, dass mein linker Arm schwerer und wärmer (!) als mein rechter war. - Sehr strange...
Abends hab ich mir dann "Auf und davon - Mein Auslandstagebuch" reingezogen. Ein Aupair in Washington, das mit der Beaufsichtigung der Kinder vollkommen überfordert ist und dessen Englisch hart an der Grenze zur Körperverletzung verläuft. - Da fühlt man sich doch glatt ein wenig intelligent.
Aber ich habe mir sagen lassen, dass man in Amerika mit großen, ehrfurchtsvoll blickenden Augen angesehen wird, wenn man nur ein paar Brocken sprechen kann. Nun ja. Amerika. Ich werd nich ganz warm damit. Aber vielleicht sollt ich erst mal hin und mir dann mein Urteil bilden.
Auch wenn ich mir jetzt schon sicher bin, dass ich trotzdem mehr auf den britischen Akzent abfahre...
So long!
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